Polish Cello Quartet tritt mit Transkriptionen und Originalkompositionen im Konzerthaus auf.

Das Celloquartett hat sich seit Beginn des letzten Jahrhunderts immer mehr etabliert. Mit dem Polish Cello Quartet hat die Hochschule ein bekanntes Ensemble dieser Gattung für einen Meisterkurs in Detmold zu Gast. Am 26. April treten die vier Cellisten, die allesamt in Stimmführerpositionen polnischer Orchester spielen, im Rahmen eines Konzerts im Brahms-Saal auf. Beginn ist um 19.30 Uhr. Auf dem Programm stehen Transkriptionen von Werken Frédéric Chopins sowie zeitgenössische Werke von polnischen Komponisten. Der Eintritt ist frei.

Das Leben von Frédéric Chopin war geprägt von seiner Sehnsucht nach Polen. Diese drückte er auch durch polnische Tanzrhythmen in seiner Musik aus. Die Mazurka in F-Dur op. 68 Nr. 3 ist dafür ein stimmungsvolles Beispiel. Neben dieser erklingen weitere bekannte Werke aus dem Klavierrepertoire Chopins, die für die Besetzung von vier Celli transkribiert wurden: Sein Prélude in Des-Dur op. 28, besser bekannt als Regentropfen-Prélude, die Nocturne in cis-Moll, seine beiden Walzer in cis-Moll op. 64 und D-Dur op. 64 sowie sein Prélude in gis-Moll op. 28. Originalwerke für vier Celli haben Alexandre Tansman, Grażyna Bacewicz und Kazimierz Wiłkomirski hinterlassen. Tansman war ebenso wie Chopin deutsch-französischer Abstammung und komponierte zwei Sätze für Violoncello-Quartett. Kazimierz Wiłkomirski studierte Violoncello und verfasste neben Werken für Sinfonieorchester und kleine Besetzung die Ballade und Rhapsodie für 4 Violoncelli. Ebenso vom Streichinstrument, allerdings von der Violine, kam Grażyna Bacewicz. Sie gilt als eine der bedeutendsten Komponistinnen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Insgesamt 200 Werke unterschiedlichen Genres sind von ihr überliefert. Dazu gehören u. a. auch die Quartette für vier Celli.

Das Polish Cello Quartet wurde 2011 auf Initiative von Tomasz Daroch, Wojciech Fudala, Krzysztof Karpeta und Adam Krzeszowiec gegründet. Die Künstler beschlossen, dieses einzigartige Kammermusikensemble zu gründen, um den Original­klang des Celloquartetts einem breiteren Publikum näher zu bringen. Künstlerische Erfahrungen sammelten die Vier in renommierten europäischen Kulturzentren, u. a. in Köln, Mannheim und Brüssel. Alle vier Mitglieder sind neben ihrer künstlerischen Tätigkeit auch als Dozenten in polnischen Musikhochschulen aktiv. Seit 2014 gehört das Polnische Celloquartett zu den Ensembles des Nationalen Musikforums in Breslau. 2017 veröffentlichte das Quartett sein Debütalbum „Discoveries“. 2019 erhielt es den namhaften Fryderyk-Preis für seine CD mit Kompositionen von Grażyna Bacewicz (Chandos).

Foto: Łukasz Rajchert