Rund 150 Schüler:innen haben ihren diesjährigen Girls‘Day und Boys’Day an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) an den Standorten Detmold, Lemgo, Höxter sowie am Studienort Herford verbracht. In zahlreichen Angeboten aus ganz verschiedenen Berufs- und Studienfeldern konnten die Lehrenden mit dem Klischee aufräumen, dass bestimmte Berufe nur etwas für Jungen oder nur etwas für Mädchen seien.

Zum bundesweiten Aktions- und Zukunftstag für die berufliche Orientierung ab der 5. Klasse – dem Girls’Day und Boys’Day – hat die TH OWL den Teilnehmenden gezeigt, dass MINT-Studiengänge, Technik-, Ingenieurs- und Bauthemen sehr wohl etwas für Mädchen sind, und Jungen sich in kreativen, gestalterischen, Labor- oder Sekretariatsaufgaben prima ausleben können.

Durch viel praktisches Arbeiten, Experimentieren oder Konstruieren erhielten die Schüler:innen spielerisch einen Einblick in die unterschiedlichen Studien- und Berufsfelder. Große Resonanz, fröhliche Gesichter und sehr engagierte Teilnehmende motivieren die Professor:innen, Dozent:innen und Mitarbeitenden immer wieder, neue Angebote zu entwickeln.

Am Kreativ Campus in Detmold simulierten die Mädchen als Bauingenieurinnen mit dem Roboter eine Baukonstruktion und nahmen Messungen an verschiedenen Baumaterialien vor. Im Lehrgebiet Stadtplanung und Stadtentwicklung konnten die Schülerinnen in einem Quiz herausfinden, ob der Beruf Architektin etwas für sie wäre, und wie wichtig das Baurecht ist. Die Jungen entwarfen als Innenarchitekten in einer Collage aus Zeitungsausschnitten und verschiedenen anderen Materialien ihren persönlichen Wohlfühlort und erfuhren beim praktischen Turmbau viel über Gestaltung und Stabilität.

Am Innovation Campus in Lemgo fühlte sich eine Mädchengruppe wie ein Start-up-Unternehmen, in dem sie als Lebensmitteltechnologinnen ihr eigenes Produkt – einen alkoholfreien Cocktail – entwickelte. Mit welchen Methoden Wirtschaftsingenieurinnen arbeiten, um Prozesse systematisch zu optimieren, erlebte ein weiteres Mädchenteam spielerisch, als eine Prinzessin aus der Burg des schwarzen Ritters befreit werden musste. Im Bereich Elektrotechnik erfuhren die Mädchen durch die Konstruktion einer eigenen Wasserrakete viel über die Arbeit einer Ingenieurin. Auf der Campuswiese starteten sie ihre Raketen und erhielten dabei Einblick in deren Flugeigenschaften. Im FabLab|OWL, der offenen High-Tech-Werkstatt der TH OWL, entwarfen die Mädchen ein Lieblingssymbol digital am Computer und erlebten, wie dieses als 3D-Druck oder als Stickerei automatisch erstellt wurde.

Die Jungen machten sich im Chemielabor des Fachbereichs Life Science Technologies auf die Suche nach den belebenden Substanzen in Energydrinks und lernten hierfür die wichtigsten handwerklichen Griffe und Analyseverfahren kennen. Welche Kleinstteilchen, sogenannte Nanopartikel, befinden sich in einem leckeren Schokopudding? Dieser Frage ging eine weitere Jungengruppe im Chemielabor nach. Welche Aufgaben man als Assistent der Hochschul-Kanzlerin hat und wie es ist, auf dem Stuhl der Kanzlerin Platz zu nehmen? Diese Erfahrungen konnte ein anderer Schüler machen.

Am Sustainable Campus in Höxter tauchten die Mädchen in die Berufsfelder von Landschaftsarchitektinnen und Umweltplanerinnen ein. Für die Schülerinnen, die zu Besuch am Fachbereich Landschaftsarchitektur und Umweltplanung waren, ging es zuerst raus in den Botanischen Garten der TH OWL, wo sie viel über die Pflanzen und Tiere des Gartens und deren optimalen Lebensraum erfuhren. Am Nachmittag lernten die Mädchen, wie sie mithilfe von Kartoffelscheiben ein Höhenlinienmodell einer Landschaft darstellen und dadurch eine eigene Minilandschaft kreieren können. Als Umweltwissenschaftlerinnen führte eine weitere Gruppe verschiedene Experimente im Labor durch und erfuhr dabei, wie bestimmte Substanzen aus dem Boden, Pflanzen und Wasser gemessen und beurteilt werden.

Am TH OWL Studienort auf dem BildungsCampus in Herford erarbeiteten die Schülerinnen im Studiengang Digital Management Solutions, welche Fähigkeiten eine Managerin haben sollte. Durch praktische Verbindungstechniken wie Löten konnten die Mädchen die Erfahrung sammeln, wie wichtig Verbindungen und Zusammenarbeit sind, um im Team ein Unternehmensproblem zu lösen.

BUZ: In einem packenden Wettbewerb beim Studiengang Innenarchitektur in Detmold traten die Jungen beim Boysday gegeneinander an, um den Titel für den höchsten und stabilsten Turm zu erringen.

Quelle/Foto: Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe