LWL stellt Sonderausstellungen für 2022 vor.

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) plant für 2022 zahlreiche Sonderausstellungen in seinen Museen. Darunter sind Kunst¬- und Archäologieausstellungen und Ausstellungen zu historischen oder natur- und sozialwissenschaftlichen Themen, wie LWL-Kultdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger erläutert: „Gerade in schwieriger Zeit wollen wir Besucherinnen und Besuchern weiter Erlebnisse in unseren Museen ermöglichen – mit allem Schutz gegen die Pandemie. Und wie alle hoffen wir fürs Jahr 2022 sehr auf Kultur ohne Covid 19.“

In Detmold:

LWL-Freilichtmuseum Detmold (Kreis Lippe)
„Museum under Construction“ (1. April bis 30. Oktober 2022)

2022 startet nicht nur der Bau des neuen Eingangs- und Ausstellungsgebäudes im LWL-Freilichtmuseum Detmold, der LWL stellt das Thema Bauen unter dem Motto „Museum under Construction“ selber in den Mittelpunkt. Durch einen Blick in die Zukunft nimmt das geplante neue Eingangs- und Ausstellungsgebäude in diesem Jahr virtuell Gestalt an und dient auch als Anknüpfungspunkt für wichtige Aspekte des Bauens wie Materialwahl oder Nachhaltigkeit.

Gleichzeitig schaut das Museum in die Vergangenheit und stellt historische Baustoffe vor, die zum Teil heute wiederverwendet werden. Über verschiedene Rundgänge werden die Museumsgäste zu Baufachleuten. Auch die offenen Baustellen auf dem Gelände wollen entdeckt werden. Zahlreiche Geländestationen animieren die Museumsgäste zum Mitmachen.

Mitmachen ist auch das Stichwort bei einem neuen Angebot für Kinder und Familien, das im Frühjahr mit einem Familienfest eröffnet wird: Die ehemalige Ausstellungsscheune Westendorf im Paderborner Dorf verwandelt sich in ein Spielparadies für Kinder.

In Lippe:

LWL-Industriemuseum Ziegelei Lage (Kreis Lippe)
Ziegel bauen – Ziegel töten (bis 29. Mai 2022)

Das LWL-Industriemuseum Ziegelei Lage (Kreis Lippe) zeigt noch bis 29. Mai die Sonderausstellung „Ziegel bauen – Ziegel töten“ mit Aufnahmen des Fotografen Luca Catalano Gonzaga. In Asien werden 1.300 Milliarden Ziegel produziert, was rund 90 Prozent der gesamten Weltproduktion ausmacht. Um diese Nachfrage zu befriedigen, wandern jedes Jahr Familien in die Ziegelregionen. Die Kinder verlassen die Schule, lange bevor sie lesen und schreiben können, und arbeiten wie die Erwachsenen bis zu 70 Stunden pro Woche.

Boten, Helfer und Gefährten (29. Mai bis 23. Dezember 2022)
Am 29. Mai zieht die Wanderausstellung „Boten, Helfer und Gefährten“ über die Beziehungen von Mensch und Tier im Wandel nach Lage. Die Schau spannt einen Bogen von westfälischen Wildpferden über die Brieftaubenzucht und Glücksschweinchen der 1950er-Jahre bis zu den heutigen Trends der Pferdemädchen und Tierschutzdebatten.

Kunst trifft Technik (3. Juli bis 13. November 2022)
Die Ausstellung „Kunst trifft Technik“. Keramik aus dem 3D-Drucker“ zeigt vom 3. Juli bis zum 13. November experimentelle, fantasievolle und technisch anspruchsvolle 3D-Druck-Prototypen, die von Architekturmodellen über Schmuckstücke bis hin zu Lampen reichen. Im Rahmen des Begleitprogramms dürfen Besucher selbst am 3D-Drucker aktiv werden.

In Ostwestfalen:

LWL-Museum für Naturkunde in Münster
Das Klima (ab 14. Juni 2022)

Voraussichtlich ab dem 14. Juni 2022 zeigt das LWL-Museum für Naturkunde in Münster die neue Ausstellung „Das Klima“. Vom Eisplaneten zum Treibhausklima, der Klimawandel gestern und heute, das sind die Hauptthemen der rund 1.000 Quadratmeter großen Ausstellung. Wie war das Klima während wichtiger Perioden der Erdgeschichte? Es gab Zeiten, da war praktisch die gesamte Erde ein Eisplanet. Zu anderen Zeiten gab es auf allen Kontinenten ein heißes Wüstenklima. Und manchmal war das Klima gemäßigt, so wie heute. Die klimatische Vergangenheit Westfalens sowie des gesamten Planeten stellen Exponate aus verschiedenen Teilen der Welt vor. Sowohl Originalobjekte als auch Multimediatechnik erklären die aktuelle, globale Probleme allgemeinverständlich und setzen diese Probleme in einen erdgeschichtlichen Zusammenhang.

In der Ausstellung finden heimische Fossilien neben bedeutenden Funden aus der ganzen Welt Platz. Die paläontologischen Funde sollen zeigen, welche Auswirkungen die heutige Nutzung fossiler Brennstoffe durch die Erhöhung der CO2-Konzentration hat und welchen wichtigen Einfluss andere Gase haben. Die Ausstellung blickt nicht nur zurück, sondern wagt auch einen Blick in die Zukunft.

Alleskönner Wald (bis 25. September 2022)
Auf einen Wald-Spaziergang im Museum lädt die Sonderausstellung „Alleskönner Wald“ noch bis September 2022 ein. Für die Ausstellung wurden viele verschiedenen Medienstationen, Erlebnisräume, Tast- und Mitmach-Stationen entwickelt. Interessierte können etwa in der begehbaren Bodenkammer tief in den unbekannten Waldboden eintauchen und seine heimlichen Helden des Bodens wie Springschwänze, Raubmilben, Bärtierchen und Co. entdecken.

LWL-Planetarium öffnet voraussichtlich im Frühjahr wieder
Ein Höhepunkt ist 2022 die Wiedereröffnung runderneuerten Planetariums, die voraussichtlich im Frühjahr 2022 stattfinden soll. Das Planetarium feiert dann mit einer Festwoche seine Wiedereröffnung. Sternenfans können sich auf neue Planetariumsshows, Vorträge, Konzerte und Lesungen freuen.

LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster
Der Augenblick – Die Fotografin Annelise Kretschmer (6. Mai bis 14. August 2022)

Annelise Kretschmer (1903-1987) zählt zu den bedeutenden deutschen Fotografinnen, deren Arbeiten bereits in der Weimarer Republik internationale Anerkennung erhielten. Aber auch in ihren folgenden Schaffensphasen, insbesondere in den 1960er Jahren, brillierte sie im Bereich der Porträtfotografie. Mit ihrem Gespür für Menschen gelangen ihr eindringliche Porträtaufnahmen, die als das herausragende Charakteristikum ihres 56 Jahre andauernden Schaffens gelten. Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster, das seit Ende 2019 den Nachlass Kretschmers verwaltet, widmet dem Lebenswerk der in Dortmund geborenen Fotografin im Frühjahr 2022 eine umfangreiche Sonderausstellung.

Wolfgang Heimbach – Ein deutscher Barockmaler an europäischen Höfen (23. September bis 4. Dezember2022)
Der Künstler Wolfgang Heimbach (1613-1679) zählt zu den begabtesten, aber wenig bekannten deutschen Malern des 17. Jahrhunderts. Die Liste seiner Auftraggeber liest sich hingegen wie das „who is who“ der europäischen Oberschicht seiner Zeit. Er malte für den österreichischen Erzherzog Leopold Wilhelm, den dänischen König Frederik III. und für Papst Innozenz X.

Die erste Einzelausstellung in Deutschland schafft eine neue Perspektive auf das bewegte, von zahlreichen Ortswechseln geprägte Leben und Schaffen Heimbachs. Einen Einblick in das vielseitige Werk des gebürtigen Norddeutschen bieten 40 Gemälde aus internationalen Museen: Filigrane Kleinformate beeindrucken durch ihren Detailreichtum ebenso wie effektvoll beleuchtete Genredarstellungen, eindrucksvolle Porträts und religiöse Heiligenbilder. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg.

Barbarossa – Die Kunst der Herrschaft
LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster (28.10.2022 bis 5.2.2023)
Barbarossa – Das Vermächtnis von Cappenberg
Schloss Cappenberg, Selm (16.9.2022 bis 5.2.2023)

Anlässlich des 900. Geburtstages des Stauferkaisers Friedrich I. Barbarossa (1122-1190) zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster die internationale Sonderausstellung „Barbarossa. Die Kunst der Herrschaft“. Die schillernde Figur des schwäbischen Herzogssohns, der seit 1155 als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation die Geschicke Europas mit lenkte, steht im Zentrum der Schau. Die Ausstellung verteilt sich auf zwei Standorte: das Kunstmuseum des LWL in Münster und Schloss Cappenberg bei Selm (Kreis Unna).

Das LWL-Museum widmet sich in einem breiten kulturgeschichtlichen Überblick dem um Machtausgleich bemühten Politiker, gläubigen Christen, streitbaren Ritter und potenten Kunstförderer Barbarossa. Mit den Augen des Kaisers, der 1190 während des dritten Kreuzzugs im heutigen Anatolien ertrank, wirft die Ausstellung einen Blick auf das 12. Jahrhundert.

Viele Städte werden gegründet und gelangen rasch zu wirtschaftlicher und kultureller Blüte, an den neu gegründeten Universitäten diskutieren Gelehrte aus verschiedenen Ländern über Theologie, Philosophie und Naturwissenschaften. Der kulturelle Transfer über Grenzen hinaus führt zu einer Verschmelzung antiken, abendländischen und orientalischen Kulturgutes. In der Ausstellung bilden der berühmte „Cappenberger Kopf“ und die Taufschale des Kaisers die zentralen Kunstwerke, die direkt mit der Person Barbarossa verknüpft sind. Der künstlerische Reichtum dieser Epoche spiegelt sich auch in anderen Exponaten der Ausstellung wider: in orientalischen Elfenbeinreliefs aus Sizilien, mit Emaille geschmückten Reliquiaren aus dem Rheinland und kunstvoll geformten vergoldeten Bronzeskulpturen aus Niedersachsen.

August und das Zirkuspferd (bis 9.1.2022)
Die Kunstreiterin mit ihrem eleganten Tutu, die Clowns an ihrer Seite: Der Maler August Macke (1887-1914) liebte den Zirkus und hielt immer wieder Szenen und Stars aus der Manege fest. Die Familienausstellung gibt einen Einblick in diese Welt. Interaktive Elemente laden Kinder ab drei Jahren, ihre Familien und Freunde ein, kreativ zu werden und spielerisch in die Kunst August Mackes einzutauchen.

Nimmersatt? Gesellschaft ohne Wachstum denken (bis 27. Februar 2022)
Das menschliche Handeln beeinflusst die Umwelt. Der Globale Norden mit seiner privilegierten ökonomischen Position folgt der Auffassung, keine andere Option als die des Wachstums zu haben. Wenn Wachstum endlich ist: Was kann an seine Stelle treten – als neuer Handlungsgrundsatz und als individuelles sowie gesellschaftliches Ziel? Die Ausstellung tritt in die „Postwachstumsdebatte“ ein.

Ausgangspunkt ist der aktuelle Moment der Krise mit sozialer Ungleichheit, Klima, Krankheit, Kriegen, Flucht und Fremdenhass. Die präsentierten Arbeiten zeitgenössischer Künstler schlagen neue Denkweisen vor, nehmen Handlungsoptionen in den Blick und imaginieren Modelle für ein Leben nach einem totalen Kollaps. Die Ausstellung erstreckt sich über drei Institutionen in Münster: die Kunsthalle Münster, das LWL-Museum für Kunst und Kultur und den Westfälischen Kunstverein.

Ariel Schlesinger. Stolpersteine – 12 blocks (bis 13. März 2022)
Der israelische Künstler Ariel Schlesinger bezieht sich mit seiner Installation auf das Projekt mit gleichem Titel von Gunter Demnig (* 1947). Auch in Münster sind in Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes Gedenksteine in Straßenbeläge eingelassen. Anders als Demnig, verteilt Schlesinger Betonsteine wie geworfene Würfel im Raum. Sie tragen keine Inschriften, ihre glatte Messingoberfläche erinnert an die Auslöschung von Namen und Erinnerungen.

LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Stiftung Kloster Dalheim (Kreis Paderborn)
Latein. Tot oder lebendig!? (13. Mai 2022 bis 8. Januar 2023)

Totgesagte leben länger: Dass die Sprache Latein heute noch längst nicht am Ende ist, zeigt die Sonderausstellung im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Stiftung Kloster Dalheim. Ab dem 13. Mai 2022 blickt die Schau auf die bewegte Geschichte einer vermeintlich toten Sprache und fragt nach ihrer heutigen Relevanz.

Von Cicero über Hildegard von Bingen und Erasmus von Rotterdam bis hin zu Papst Benedikt oder Asterix – anhand von zwölf Biografien veranschaulicht die Ausstellung „Latein. Tot oder lebendig!?“ im ehemaligen Kloster Dalheim, welchen Stellenwert die „Muttersprache Europas“ für die europäische Bildungs- und Kulturgeschichte hat.

Latein war nicht nur über Jahrhunderte die Sprache der Klöster und Ordensleute. Neben dem Griechischen war es Verkehrssprache des Römischen Reichs. Autoren wie Cicero, Caesar, Vergil oder Horaz prägten das klassische Latein. In der karolingischen Zeit entstand das mittelalterliche Latein als „Sprache ohne Volk“ und Verständigungsmittel der Gebildeten. Auch im Zeitalter der Renaissance und des Humanismus blieb Latein ein Grundpfeiler weltlicher Bildung.

Und heute? Schülerschreck und für tot erklärt? Oder „ex contrario“ (im Gegenteil): Latein ist die dritthäufigste Fremdsprache an deutschen Schulen und Voraussetzung für zahlreiche Studiengänge. Rundfunk- und Fernsehstationen bieten Sendungen in lateinischer Sprache an. Der Papst twittert auf Latein, und zu den berühmten Geschichten von Asterix und Obelix kommen neuerdings die Abenteuer des Harrius Potter oder der „Alicia in terra mirabili“ hinzu. Steckt im Alltag doch mehr Latinum als das übliche „carpe diem“ (nutze den Tag)?

Über 200 Exponate, darunter Alltagsgegenstände aus der Antike, mittelalterliche Handschriften sowie Objekte aus der aktuellen Populärkultur erzählen vom Aufstieg und Fall des Lateinischen. Auf insgesamt 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche führt die Schau durch 2.100 Jahre bewegte Sprachgeschichte. Das Museumspublikum trifft auf alte Römer, progressive Prophetinnen, revolutionäre Entdecker, eine wegweisende Dichterinnen, widerspenstige Gallier und leidenschaftliche „Latin Lovers“. Ein Programm rund um die vermeintlich tote Sprache begleitet die Ausstellung. Bereits vor der Eröffnung bietet der Podcast „Hocus, locus, jocus“ unterhaltsame Hintergrundinformationen und nützliche Tipps. Mehrere wissenschaftliche Beiträge, Kurse für Kinder und Jugendliche sowie Schulklassen geben verstiefte Einblicke.

Licht und Farbe – ein Dialog (23. Oktober 2022 bis 5. Februar 2023)
Das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur engagiert sich in der 2015 ins Leben gerufenen „Klosterlandschaft Westfalen-Lippe“. Deren Ziel ist es, die zahlreichen Klöster der Region, die heute ganz unterschiedlich genutzt werden, gemeinsam besser sichtbar zu machen. Anlässlich der westfalenweiten Veranstaltung »finde dein Licht« eröffnet das ehemalige Kloster Dalheim am 30. Januar die Studio-Ausstellung „Licht und Farbe – ein Dialog“.

Rund 20 Werke der Künstlerin Gine Selle (*1966) und des Malers und Fotografen Max Heide (*1952) zeigen den lebendigen Dialog zwischen zwei Grundelementen der Kunst. Die von Dr. Jens Stöcker, Direktor des Museums für Kunst und Kultur Dortmund, kuratierte Ausstellung setzt das Verhältnis von Licht und Farbe in Szene und tritt in Dalheim in Beziehung zur klösterlichen Umgebung.

LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn
Stein auf Stein – Großkirchen im Miniaturformat (1. Juli bis 25. September 2022)

Große Sakralbauten stehen an der Spitze mittelalterlicher Baukunst. Mit hohem personellen Aufwand, großem künstlerischen Können und immensen finanziellen Anstrengungen wurden Bischofssitze vor mehr als 1.000 Jahren mit Kathedralkirchen ausgestattet. Die monumentalen Bauwerke haben auch das Interesse der Modellbauer erweckt. Seit der Erfindung der Lego-Steine erschaffen kreative Köpfe weltweit detaillierte Modelle von Kathedralen und Klöstern.

Vom 1. Juli bis 25. September 2022 zeigt das LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn gemeinsam mit den Metropolitankapitel Paderborn und dem Team von Hundbrax, Spezialisten für „Brick-Stop-Motion-Videos“, eine Auswahl großer Kirchenbauten im Miniaturformat. Aktuell ist im LWL-Museum in der Kaiserpfalz bereits ein Modell des Paderborner Doms aus rund 30.000 Steinen zu sehen. Begleitet wird die Sonderausstellung von einem Rahmenprogramm. Geplant sind eine Nacht der beleuchteten Modelle sowie diverse Workshops für Kinder und Jugendliche.

LWL-Preußenmuseum Minden
Potzblitz Preußen! (neue Dauerausstellung ab Herbst 2022)

Preußen – das war Pickelhaube und Ordnung. Aber Preußen war noch viel mehr. Die Vielschichtigkeit und Ambivalenz der preußischen Geschichte können Besucher der ehemalige Defensionskaserne von 1829 am Simeonsplatz in Minden erleben. Das LWL-Preußenmuseum eröffnet im Herbst 2022 seine Dauerausstellung „Potzblitz Preußen!“, die für die vielfältigen – und oft unerwarteten – Aspekte der preußischen Geschichte (Westfalens) begeistern soll.

Jenseits von bekannten Stereotypen und überholten Klischees erzählt sie preußische Geschichte nicht chronologisch als Herrscher- und Militärgeschichte, sondern präsentiert das vermeintlich auserzählte Thema auf einem anderen Weg. Sie beleuchtet unterschiedliche Facetten aus 400 Jahren deutscher Kultur- und Sozialgeschichte als thematische Einheiten. In Raumbildern arbeitet sie mit Brechungen und einem hohen Gegenwartsbezug, der die Verbindungen zwischen dem heutigen Alltag und seiner oft unbewusst nachwirkenden preußischen Prägung herstellt.

Jüdisch? Preußisch? Oder was? (bis 11. September 2022)
Wer sollte und durfte in Preußen jüdisch sein? Noch bis zum 11. September 2022 blickt die erste Sonderausstellung des LWL-Preußenmuseums Minden zurück auf die Verflechtungsgeschichte von Juden mit der preußischen Gesellschaft. Sie konzentriert sich vor allem auf das 19. Jahrhundert, als es den in Preußen ansässigen Juden zum ersten Mal ermöglicht wurde, auf Antrag preußische Staatsbürger zu werden – ein zentraler Schritt zu rechtlicher Gleichstellung.

Wie sich dies auf das Leben auswirkte, wie sich der Alltag in diesem Spannungsfeld zwischen Anspruch und Wirklichkeit gestaltete, welche Strukturen sich daraus entwickelten und bis heute Einfluss haben, zeigt die Ausstellung mit rund 50 Exponaten und interaktiven Elementen.

Dabei wird die Geschichte nicht in Gegensatzpaaren – ‚die Preußen‘ einerseits, ‚die Juden‘ andererseits – erzählt. Im Mittelpunkt stehen vielmehr die engen Verflechtungen. Auf diese Weise stellt die Ausstellung Fragen nach Zugehörigkeit und Nicht-Zugehörigkeit sozialer Gruppen zu einer Gesellschaft, nach Herkunft, Diversität und Identität, die auch heute noch relevant sind und in den aktuellen gesellschaftspolitischen Diskurs führen.

Die Ausstellung ist ein Beitrag des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zum bundesweiten Festjahr „#2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland“ und wird gefördert von der LWL-Kulturstiftung. Begleitet wird sie durch einen Blog (jp-pmm.lwl.org), der fortlaufend wächst.

Schwarz weiß. Preußen und Kolonialismus (November 2022 bis Mai 2023)
Als Beitrag zum Thema „Kolonialismus“ beteiligt sich das LWL-Preußenmuseum Minden mit der Sonderausstellung „Schwarz weiß. Preußen und Kolonialismus“, die voraussichtlich von November 2022 bis Mai 2023 zu sehen ist.

Die preußischen Verflechtungen in koloniale Aktivitäten setzen bereits im 17. Jahrhundert ein. Der Große Kurfürst und sein Nachfolger, der preußische König Friedrich III., etablierten gegen den Widerstand anderer kolonialer Großmächte wie den Niederlanden oder Großbritannien erste Handelsbeziehungen und Kolonien.

Um die Rolle Preußens in der Geschichte des Kolonialismus verstehen und beurteilen zu können, sind vor allem die Entwicklungen des 19. Jahrhunderts entscheidend. So zeugt unter anderem die 1847 erschienene „Denkschrift über die Erhebung Preußens zu einer See-, Kolonial- und Weltmacht ersten Ranges“ von den staatlichen Expansionsbestrebungen, die im Vereinigten Landtag in Preußen vorgebracht wurde. Sukzessive bilden sich in den folgenden Jahrzehnten und schon vor der Proklamation des Deutschen Kaiserreiches 1871 Handelsbeziehungen und -vertretungen vor allem in afrikanischen Ländern.

Wo sind heute in Westfalen noch Spuren der aggressiv imperialistischen Politik des Deutschen Kaiserreiches vor allem unter Wilhelms II. zu finden? Welche Rolle spielte der preußische Militär- und Verwaltungsstandort Minden? Welche Auswirkungen hatte der Kolonialismus auf die Alltagskultur des Kaiserreichs? Die Sonderausstellung geht diesen Zusammenhängen mit primär landesgeschichtlichen Exponaten nach.

In NRW:

LWL-Freilichtmuseum Hagen
„Handwerk hat doppelten Boden“ (15. Mai bis 31. Oktober 2022)

Unter dem Titel „Handwerk hat doppelten Boden“ eröffnet das LWL-Freilichtmuseum Hagen ab dem 15. Mai ganz neue Perspektiven auf Klischees und Missgeschicke von Handwerkern. Gemeinsam mit der Galerie Komische Meister Dresden hat das LWL-Freilichtmuseum einen Wettbewerb zum Thema „Traditionelle Berufe und Technik in zeitgenössischen Karikaturen“ organisiert. Dutzende Karikaturisten haben ihre Zeichenstifte gespitzt und über 250 Karikaturen zu Frauen und Männer in Bäckereien und Konditoreien, Tischlereien, Maurerbetrieben, in Fleischerei oder Metzgerei, in der Elektro-, Dachdecker-, Friseur-, Fliesenleger- oder Heizungsbaubranche eingereicht.

Die 100 besten Einsendungen sind in der Ausstellung bis zum 31. Oktober zu sehen. Das Publikum soll über die Werke abzustimmen. Die Künstler, deren Werke die Betrachter am treffendsten finden, gewinnen den Publikumspreis. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit den Höhepunkten der Präsentation. Zur Ausstellung gibt es ein Begleitprogramm sowie ein Ferienangebot zum Thema Zeichnen.

„Kostbarkeiten sicher verwahrt. Dosen und Behälter aus Messing“
(1. April bis 3. Juli 2022)

Die Ausstellung „Kostbarkeiten sicher verwahrt. Dosen und Behälter aus Messing“ ist ab Saisonbeginn am 1. April im Goldschmiedehaus des LWL-Freilichtmuseum Hagen zu sehen. Sie umfasst rund 100 goldglänzende Objekte aus der Zeit vom Ende des 18. bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Sie geben einen Einblick in die kunstvolle Verarbeitung von Messing, einem Metall, das heute etwas aus der Mode gekommen ist.

Die Schau zeigt, wie funktional und gleichzeitig dekorativ diese Dosen und Behälter verarbeitet wurden, die sehr unterschiedliche Formen und Verwendungszwecke haben. Das Spektrum der aufbewahrten Dinge reicht von Bargeld über Fischwürmer bis zu Tabak und Zucker.

Alle Dosen und Behälter erzählen auch Zeitgeschichte. Die zeigt sich zum Beispiel bei den Zuckerdosen. Viele sind verschließbar, denn Zucker war bis in das 19. Jahrhundert ein wertvolles Süßungsmittel. Die Ausstellung erklärt auch die Herstellungstechniken, die bei Messing zum Einsatz kamen. Die Legierung aus Kupfer und Zink ist geschmeidig und dehnbar, sie lässt sich im kalten Zustand schmieden, treiben, drücken und pressen.

Parallel zur Sonderausstellung können Besucher mit der Messingstampfe und Gelbgießerei zwei Museumsbetriebe besichtigen, in denen Messing verarbeitet wurde. Beide stammen aus Iserlohn, das bis zum frühen 20. Jahrhundert ein Zentrum der deutschen Messingverarbeitung war. Die Ausstellung stammt aus dem Deutschen Messingmuseum für angewandte Kunst in Krefeld und ist bis zum 3. Juli zu sehen.

Die jungen Cellinis (17. Juli bis 31. Oktober 2022)
Im Sommer 2022 zeigen zehn Nachwuchsgoldschmiede zu dem Thema „Einschnitt“ besondere Schmuckstücke im Hagener LWL-Freilichtmuseum. Die jungen Handwerker aus dem Goldschmiedehandwerk nutzten die Offenheit des Themas und arbeiteten ganz unterschiedliche Facetten heraus. Ihre Entwürfe reichen von privaten Einschnitten, über historische Ereignisse und Umweltkatastrophen bis zur aktuellen Pandemie als einschneidendem Umbruch.

Der Wettbewerb „Junge Cellinis“ wird alle zwei Jahre vom Zentralverband der Deutschen Goldschmiede, Silberschmiede und Juweliere für Auszubildende sowie Gesellen des ersten Gesellenjahrs ausgelobt. Benannt ist der Wettbewerb nach dem berühmten Goldschmied der Renaissance, Benvenuto Cellini (1500-1571). Je Ausbildungs- und Gesellenjahr gibt es jeweils drei Preise. Trotz der schwierigen Umstände im Coronajahr 2020 wurden rund 60 Beiträge eingesandt, und die Jury zeichnete insgesamt zehn Personen aus. Die Ausstellung ist vom 17. Juli bis zum 31. Oktober im Goldschmiedehaus des LWL-Freilichtmuseums Hagen zu sehen.

LWL-Museum für Archäologie in Herne
Stonehenge (bis 25. September 2022)

Noch bis zum 25. September 2022 können Besucher des LWL-Museums für Archäologie in Herne den inneren Steinkreis von Stonehenge in der weltweit ersten Laserscan-basierten 1:1-Rekonstruktion erleben. Sie erfahren: Stonehenge ist nicht allein. Jahrtausende alte Spuren der Megalithkulturen finden sich auch in Westfalen. Projektionen ergänzen die Rekonstruktion und zeigen die Landschaft rund um das UNESCO-Weltkulturerbe-Monument. Eine Lichtinszenierung bildet einen authentischen Tagesverlauf in der Landschaft von Stonehenge nach.

Der berühmte Steinkreis in Südengland ist ein Beispiel für vorgeschichtliche Bau- und Ingenieurskunst und ihr monu¬mentaler Höhepunkt. Er war Teil einer rituellen Land¬schaft mit jahrtausendealter Geschichte. Die Tiefe dieser Geschichte setzt die Ausstellung in Beziehung mit der westfälischen Landschaft gestern und heute.

In der Schau bewegen sich die Besucher durch analoge und virtuell rekonstruierte Landschaften Sie erleben die Ausmaße des imposanten Steinkreises durch detailgetreue 1:1-Repliken. Ausgewählte Funde der englischen und der LWL-Archäologie zeigen, mit welchen Mitteln die Landschaften geformt wurden, und bringen den Besuchern den prähistorischen Menschen und seine Lebenswelten näher. Mit einem Ausblick auf die moderne Industrie- und Kulturlandschaft Ruhr spannt die Ausstellung einen Bogen bis die Gegenwart.

Gemeinsam mit dem Ludwig-Boltzmann-Institut für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie stellt das LWL-Museum die neuesten Forschungsergebnisse zur Geschichte des englischen Steinkreises und seiner Landschaft vor. Einige Erkenntnisse in der vom englischen Archäologen und BBC-Moderator Julian Richards co-kuratierten Ausstellung werden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Für Erwachsene, Jugendliche und Kinder bietet das LWL-Archäologiemuseum ein umfangreiches Begleitprogramm an. In Kooperation mit dem British Museum in London finden Vorträge und digitale Führungen statt.

LWL-Römermuseum in Haltern am See
„Rom in Westfalen 2.0“ (25. März bis 30. Oktober 2022)

Mit der Sonderausstellung „Rom in Westfalen 2.0“ erhält das LWL-Römermuseum ein Update. Vom 25. März bis zum 30. Oktober 2022 ist sie als Teil der Archäologischen Landesausstellung in Haltern am See zu sehen.

Die Sonderausstellung zeigt den Prolog zur Entstehung des Niedergermanischen Limes. Die Besucher begeben sich auf einen Feldzug der Römer und schlüpfen dazu in verschiedene Rollen wie die eines Pioniers. Aktuelle Funde, etwa ein Legionärsdolch mit Gürtel und zwei Römerhelme, werden erstmals ausgestellt.
Auf der Römerbaustelle Aliso entsteht ein neues „römisches“ Wachhaus. Hier gibt es für die Besucher antike Bautechniken zu entdecken. Ab Mitte des Jahres erleben sie die letzten Stunden des römischen Militärlagers im deutschlandweit ersten „Römer-Escape-Room“.

Am 6. und 7. August 2022 stehen die beliebten Römertage auf dem Programm: Historische Gruppen, Aufführungen, antikes Handwerk und Mitmachangebote erwarten die Besucher.

 

LWL-Industriemuseen an acht Standorten in Westfalen-Lippe (Ziegelei Lage s.o.)

Medienkunstfestival Futur 21
Das Frühjahr steht in den LWL-Industriemuseen im Zeichen des landesweiten Medienkunstfestivals „Futur 21 – kunst industrie kultur“. Die beiden Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe präsentieren den ganzen März über in ihren 16 Industriemuseen digitale Kunst. Mulimediale Installationen, Fassadenprojektionen, Datenskulpturen und Videolandschaften verknüpfen die Vergangenheit der Orte mit Themen der Zukunft. Ab 5. März rücken jeweils an vier Museen eine Woche lang die Themenkomplexe Arbeit, Energie, Ressourcen und Fortschritt in den Fokus. Informationen zum Festivalprogramm unter http://www.futur21.de.

LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund
Erich Grisar (5. März bis 16. Oktober 2022)

Die Ausstellung „Erich Grisar. Mit Kamera und Schreibmaschine durch Europa“ steht im Mittelpunkt des Ausstellungsprogramms im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund. Die Schau zeigt rund 200 Aufnahmen des Fotografen Erich Grisar (1898-1955) aus dem Stadtarchiv Dortmund. Grisar fotografierte auf seinen Reisen durch Spanien, England, Holland und Polen nicht nur die landestypischen Sehenswürdigkeiten. Vor allem die Menschen in ihrer jeweiligen Lebens- und Arbeitssituation waren ihm wichtig.

Hidden Costs. Ewigkeitslasten (bis 6. März 2022)
Noch bis 6. März sind im Keller der Maschinenhalle sowie auf dem Zechenplatz Luftaufnahmen von J Henry Fair über die versteckten Kosten der Industrie zu sehen. Die Ausstellung „Hidden Costs“ zeigt Bilder von der Zerstörung der Natur durch die Suche nach Rohstoffen oder die Produktion von Massengütern.

LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum
Vom Schuften und Chillen (7. April bis 30. Oktober 2022)

Das LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum geht mit der Wanderaus¬stellung „Vom Schuften und Chillen“ der Frage auf den Grund, warum Menschen arbeiten. Ursprünglich diente Arbeit ausschließlich der Existenz¬sicherung. Heute steht sie für viele auch im Zeichen der Selbstverwirklichung. Die Arbeitswelt wird sich in den kommenden Jahren durch Digitalisierung und künstliche Intelligenz massiv verändern. Die Ausstellung schlägt einen Bogen von den Veränderungen im Industriezeitalter über den Kampf der Gewerkschaften für den 8-Stunden-Tag bis zu modernen Formen der Arbeit im Zeitalter von „Industrie 4.0“.

LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis)
Koudelka. Industries (ab Juni 2022)

Auf der Zeche Nachtigall in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis) thematisiert ab Juni die Ausstellung „Koudelka. Industries“ die Schattenseiten der Industrialisierung. Josef Koudelka gehört zu den renommiertesten Fotografen weltweit. Die Ausstellung zeigt Panorama-Aufnahmen von industriell geprägten Gegenden. Die streng komponierten, fast drei Meter breiten Schwarz-Weiß-Bilder betonen die Linien und Strukturen, die die Menschen in die Landschaft gefräst haben. Deutlich wird so die Brutalität, mit der große Gebiete für den Bergbau und für die Produktion vollständig umgeformt worden sind.

LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis)
Energiewende (August bis Dezember 2022)

Von August bis Dezember zeigt das LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen eine große Ausstellung zum Thema Energiewende. Sie zeigt tragfähige Lösungen aus Wissenschaft und Forschung für die industrielle Energiewende. Spielerische Zugänge und ein umfassendes Rahmenprogramm laden zum Mitmachen ein. Die Schau entwickelt das LWL-Museum gemeinsam mit dem Klimahaus Bremerhaven und ist Teil des Projekts „Wissenskommunikation Energiewende“, das vom Bundesbildungsministerium gefördert wird.

Ins Bild gesetzt (bis 20. Februar 2022) und Menschen an der Ruhr (1. April bis 26. Juni 2022)
Noch bis 20. Februar ist in der Henrichshütte die Schau „Ins Bild gesetzt“ mit Fotografien das langjährigen Werksfotografen Karl-Heinz Kämmner zu sehen. Ab 1. April zeigt das LWL-Industriemuseum die Ausstellung „Menschen an der Ruhr – Die Gemeinde Wickede und ihr Fotochronist Heinrich Lehn“ (bis 26.6.2022).

LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen)
Museumsfotografie (10. April bis 17. Juli 2022)

Mit einer Wiederaufnahme der Schau „Museumsfotografie“ auf dem Ausstellungsschiff „Ostara“ startet das Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop am 19. März in die Saison. Bis zum 17. Juli zeigt sie Dinge und Menschen im Fokus von Annette Hudemann und Martin Holtappels. Die beiden haben fast 30 Jahre lang die Fotografie im LWL-Industriemuseum geprägt.
Die Auswahl der Bilder zeigt das breite Spektrum ihrer Aufgaben – von der Dokumentation der Industriearchitektur an den Museumsstandorten bis zur Bildreportage über die Glashütten von Murano.

Vom 22. Juli bis zum 20. August sind auf dem Schleppkahn Fotografien von Nikita Teryoshin mit Texten von Nora Gomringer zu sehen. Anregungen hierfür hatten der Fotograf und die Schriftstellerin im Juni 2021 bei einer Reise ins Ruhrgebiet gesammelt, die im Rahmen des Projekts „Experiment Heimat“ stattfand.

Hidden Costs. Ewigkeitslasten (19. Mai 2022 bis 15. Januar 2023)
Im Hafengebäude am Oberwasser, wo noch bis zum 23. April die Tierausstellung „Boten, Helfer und Gefährten“ läuft, ziehen am 19. Mai großformatige Luftaufnahmen des Amerikaners J Henry Fair über die versteckten Kosten der Industrialisierung ein. „Hidden Costs“ macht deutlich, welche Spuren die Suche nach Rohstoffen oder die Produktion von Industrie- und Massengütern in der Landschaft hinterlassen.

LWL-Industriemuseum Textilwerk Bocholt (Kreis Borken)
Coolness (29. Mai bis 30. Oktober 2022)

Mit der Ausstellung „Coolness“ widmet sich das Textilwerk Bocholt (Kreis Borken) der Inszenierung von Mode im 20. Jahrhundert. Die multimedial angelegte Ausstellung geht dem Phänomen Coolness nach und blickt besonders auf Kleidung als Ausdrucksform einer kühl und distanziert wirkenden Haltung. Viele textile Objekte und Fotografien, zeitgenössisches Filmmaterial und Musik zeigen, was Coolness im letzten Jahrhundert bedeuten konnte. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Staatlichen Textil- und Industriemuseum Augsburg.

ÜberLebensmittel (6. März bis 5. Juni 2022)
Das Textilwerk zeigt außerdem eine interaktive Ausstellung der Deutschen Bundestiftung Umwelt zu den Themen Nachhaltigkeit und Ernährung. „ÜberlLebensmittel“ macht anschaulich, wie sich Kaufverhalten auf das Klima, die Tierhaltung und die Produktionsbedingungen von Lebensmitteln weltweit auswirkt.

Kunst trifft Technik (3. Juli bis 13. November 2022)
Die Ausstellung „Kunst trifft Technik“. Keramik aus dem 3D-Drucker“ zeigt vom 3. Juli bis zum 13. November experimentelle, fantasievolle und technisch anspruchsvolle 3D-Druck-Prototypen, die von Architekturmodellen über Schmuckstücke bis hin zu Lampen reichen. Im Rahmen des Begleitprogramms dürfen Besucher selbst am 3D-Drucker aktiv werden.

LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim in Petershagen
(Kreis Minden-Lübbecke)
Oiva Toikka: Ein Wunderland der Farben (13. März bis 28. August)

Ein „Wunderland der Farben“ erwartet die Besucher ab 13. März in der neuen Sonderausstellung der Glashütte Gernheim in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke). Zu sehen ist eine Auswahl der fantasievollen, manchmal märchenhaften Objekte des finnischen Glasdesigners Oiva Toikka. Seine Arbeiten unterscheiden sich vor allem durch ihre leuchtende Farbigkeit von der puristischen Ästhetik nordischen Designs. Seine Entwürfe etwa für die Glashütte IIttala sind auch heute noch sehr beliebt. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Finnischen Glasmuseum Riihimäki.

InterRegional (10. April bis 14 August 2022)
„NRW meets Bayern“ ist das Motto einer weiteren Sonderausstellung in der Glashütte Gernheim. Unter dem Titel „InterRegional“ präsentiert das LWL-Industriemuseum Arbeiten von Künstlern der Glaskünstlervereinigung NRW und des Vereins „Glasheimat Bayern“. Der Dialog der beiden Vereine reflektiert zugleich zeitgenössische Tendenzen der Glaskunst in Deutschland.

In allen Museen des LWL gilt bis auf weiteres die „2G-Regel“ zum Schutz vor Corona (geimpft oder genesen).

Foto: LWL/BOK + Gärtner GmbH