Russlanddeutsche Migranten als Teil der Evangelischen Kirche.

Eine neue Generation Russlanddeutscher macht sich in der jüngsten Zeit vielfach bemerkbar in Literatur, Podcasts, sozialen Medien und Zeitungsartikeln. Die, die als Kinder oder Jugendliche von ihren Eltern mitgebracht wurden, wollen sich und ihre Erfahrungen nicht länger unsichtbar machen. Im 80. Jahr des Gedenkens an die Deportation der Russlanddeutschen innerhalb der Sowjetunion wurde deutlich, dass hunderttausendfache Deportation, Verbannung und Gulag auch ein Teil der deutschen Geschichte sind. Unter dem Stichwort „postsowjetische Migration“ wird heute überlegt, was Gemeinsamkeiten und Unterschiede mit anderen migrantischen Gruppen im Einwanderungsland Deutschland sind.

Wie spiegeln sich diese Entwicklungen in der Evangelischen Kirche wider? Wie viel Vielfalt, interkulturelle Öffnung und Sensibilität für Ausgrenzung kann Kirche?

Auf der Online-Veranstaltung am 14. Dezember von 19:30 bis 21 Uhr soll es um die Geschichte der Russlanddeutschen und deren Auswirkungen in der Gegenwart gehen, um Erinnerung und Traumata und um Möglichkeiten innerhalb der Kirche, in ein Gespräch mit und nicht über Russlanddeutsche zu kommen.

Dazu sind Dr. Sabine Arnold (Vorstandsmitglied der Konferenz für Aussiedlerseelsorge der EKD und Referentin Gemeindeentwicklung interkulturell im Amt für Gemeindedienst, Nürnberg) und Kornelius Ens (Leiter des Museums für russlanddeutsche Kulturgeschichte, Detmold) eingeladen. Moderiert wird das Gespräch von Sabine Jarosch, Spezialvikarin im Zentrum Oekumene der beiden Evangelischen Landeskirchen in Hessen und selbst Russlanddeutsche.

Während des Abends gibt es die Möglichkeit zum kurzen Austausch in Kleingruppen und im Plenum.
Alle sind eingeladen, die sich für die Geschichte der Russlanddeutsche interessieren, die selbst Russlanddeutsche sind oder denen die interkulturelle Öffnung der evangelischen Kirche ein Anliegen ist.

Anmeldungen bitte bis zum 13. Dezember an Frau Hadj Said (Hadj-Said@zentrum-oekumene.de). Es wird ein Zoom-Link zugeschickt.

Bild: Ausschnitt aus: Heinrich Brogsitter, Letzte Äpfel aus dem eigenen Garten, Öl auf Leinwand, Trier 1997
©Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte