Zara Ali (27) hat mit ihrer Komposition „behave“ den 1. Preis in der Kategorie „Komposition“ des Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerbs 2022 gewonnen.

Am vergangenen Wochenende hat erstmalig eine Kompositionsstudentin der Hochschule für Musik Detmold den 1. Preis des Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerbs 2022 gewonnen. Zara Ali, die seit 2020 im Master in der Klasse von Prof. Dr. Mark Barden studiert, überzeugte die Jury mit ihrem Werk „behave“ und erhielt dafür neben einem Preisgeld von 4.000 Euro auch den Sonderpreis der Freunde Junger Musiker Deutschland in Höhe von 1.000 Euro verbunden mit einem Auftragswerk zuerkannt. Präsentiert wurde das Werk am Wochenende im Konzerthaus Berlin durch das Ensemble Earquake. Die Komposition, in der neben akustischen Instrumenten auch ein Sampler zum Einsatz kommt, ist klanglich reichhaltig und gleichzeitig sehenswert, denn für das Ensemble sind auch dezente performative Anteile umzusetzen. Die erfolgreiche Vorbereitung lag in den Händen der Ensembleleiterin Merve Kazokoğlu.

Mit dem Preisgewinn ist zum zweiten Mal binnen eines Jahres – nach der Violinistin Gina Keiko Friesicke – eine Detmolderin bei dem wichtigsten Nachwuchswettbewerb der deutschen Musikhochschulen erfolgreich. „Für die neu aufgebaute Kompositionsklasse in Detmold ist dies ein Traumstart“, kommentiert Hochschulrektor Prof. Dr. Thomas Grosse die erfolgreiche Lehre des Komponisten Mark Barden, der erst 2020 auf die Professur für Komposition berufen worden war.

Vom 12. bis 16. Januar mussten sich die Teilnehmenden des diesjährigen Wettbewerbs in den Wertungsspielen dem Urteil der Jury stellen. Im Fach Komposition präsentierten die Werke, die kurzfristig online einzureichen waren, Ensembles der jeweiligen Hochschule. Der Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerb beruht auf dem Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Preis, dem 1878 eingeführten ältesten klassischen Musikwettbewerb in Deutschland. In den Fächern Klavier und Komposition findet der Wettbewerb alle vier Jahre statt.

Zara Ali ist Komponistin und Multimedia-Künstlerin. Ihre Musik zeichnet sich durch sorgfältig gewobene, mikrotonale Harmonien, eine feine Beobachtung der Klangfarbe und die Übersetzung struktureller Konzepte (Geometrie, Kinetik, Zeitlichkeit) in physikalische Klänge aus. Werke von ihr wurden in Europa, Nordamerika und Asien aufgeführt, u. a. bei den Festivals Royaumont, Archipel, Yellow Barn und beim Seoul International Computer Music Festival. Ihren Bachelor erhielt sie von der Columbia University im Jahr 2018. Ihre primären Lehrer an der Columbia University waren Zosha di Castri, Georg Friedrich Haas und David Bird.

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