Jugendliche engagieren sich beim Europäischen Jugendparlament.

Einige Schüler möchten mit anderen Jugendlichen zusammenkommen und diskutieren; andere möchten ihre Englischkenntnisse anwenden. Wieder andere interessieren sich für politische Themen und ihre Einflussmöglichkeiten für Zukunftswege. Jonas Ferlemann, Flora Kruschke, Carola Mollet, Andrea Melser, Paula Helms und Jule Strunkmann hatten unterschiedliche Gründe, im vergangenen Frühjahr an der regionalen Auswahlsitzung des Europäischen Jugendparlaments in Kiel teilzunehmen – die dann, der Pandemie geschuldet, jedoch in digitaler Form stattfinden musste. Bürgermeister Frank Hilker lobte sie nun für diesen ehrenamtlichen überschulischen Einsatz: „Ich freue mich, dass Ihr Euch politisch interessiert und einsetzt. Wir brauchen Eure Ideen für die Zukunft, Euer Einmischen und Eure Gestaltungsvorschläge“, lobte er die Jugendlichen des Stadtgymnasiums. Frank Hilker ist vor allem das politische Interesse der Jugendlichen wichtig, ihr Auseinandersetzen mit aktuellen Themen. Er ließ sich ausführlich von den Jugendlichen berichten, als er ihnen eine Auszeichnung „Junges Engagement“ verlieh. Damit verbunden ist ein Stadtgutschein: „Mir ist wichtig, dass Ihr auch hier Flagge zeigt und Eure Kaufkraft bewusst in der Region einsetzt. Das ist auch ein Faktor von Nachhaltigkeit.“

Infoblock:
Im Rahmen des Europäischen Jugendparlaments simulieren Jugendliche die Arbeit des Europaparlaments und beschäftigen sich in verschiedenen Komitees auf Englisch mit europapolitischen Fragen, verschaffen sich eine Übersicht über die aktuelle politische (Rechts-)Lage und entwickeln Lösungsvorschläge, die sie sich bei der abschließenden ca. zweitägigen Vollversammlung gegenseitig vorstellen, hinterfragen, verteidigen und abstimmen.

Der organisierende Verein arbeitet überwiegend mit studentischen Ehrenamtlichen (meist ehemalige Teilnehmende), die neben einer kontinuierlichen Leitung und Unterstützung in den Komitees auch ein umfangreiches soziales Programm für das Treffen erarbeiten, dafür sorgen, dass die jungen Leute aus aller Welt – es wird immer darauf geachtet, dass auch nichtdeutsche Sprecher anwesend sind, um die Sinnhaftigkeit des Englischsprechens zu unterstreichen – sich gut kennenlernen, miteinander ins Gespräch kommen, gemeinsame Erlebnisse haben etc.

Damit erklärt sich auch eigentlich schon, warum das Stadtgymasium teilnimmt, erklärt die betreuende Lehrerin Luzie Kage: „Neben den offensichtlichen „schulischen“ Vorteilen der zweckgebundenen Anwendung der Fremdsprache und dem spannenden Einblick in politisches Arbeiten und Engagement knüpfen die Schüler hier Kontakte und Freundschaften mit Gleichgesinnten, diskutieren kontrovers aktuelle und sehr relevante Themen, die sie multiperspektivisch erarbeiten, und sind nicht selten so begeistert, dass sie sich in der Folge selbst im Verein engagieren.“ Luzie Kage erlebt dann immer wieder überrascht und begeistert, wie teilweise auch schulisch eher zurückhaltende Jugendliche plötzlich in einer hundertköpfigen Vollversammlung aufstehen und englische Reden zu komplexen europapolitischen Inhalten vortragen.

Besonders hervorzuheben ist das Engagement der jetzt von geehrten Gruppe, die – wie auch die Gruppe davor – digital am EYP und somit tagelang von zu Hause aus an den Videokonferenzen teilgenommen hat, was sicherlich nochmal mehr Durchhaltevermögen erforderte. Zwar haben auch hier die Organisatoren immer versucht, bewegte Pausen, Spiele und soziale, digitale Treffen am Abend einzubauen, berichtet die Lehrerin, „aber es war sicherlich trotzdem noch anstrengender als üblich“.

Foto: Stadtgymnasium Detmold/Stadt Detmold