Detmold erarbeitet zum ersten Mal einen Kulturentwicklungsplan – große Zukunftskonferenz am 18. und 19. August im Hangar 21

Detmold ist Kulturstadt und für seine kulturelle Vielfalt weit über die Grenzen der Stadt beliebt. Das ist ein hohes Gut, aber kein Umstand, auf dem man sich ausruhen sollte. Im Gegenteil: „Wir planen jetzt die Kultur der Zukunft“, sagt Dörte Pieper, Fachbereichsleiterin für Kultur, Tourismus, Marketing und Bildungseinrichtungen. Gemeint ist damit ein in Detmold bislang einmaliger Vorgang: Viele Akteure erarbeiten derzeit gemeinsam einen Kulturentwicklungsplan für die Stadt. Professionell unterstützt und von vielen Kulturschaffenden in der Stadt gewollt und bis hierhin schon tatkräftig mitgestaltet, soll dieser Kulturentwicklungsplan weiteres Potenzial heben. Er soll unter anderem dazu beitragen, drängende Fragen wie zum Beispiel die demografische Entwicklung und Teilhabe zu beantworten, Orte kulturellen Erlebens und Gestaltens zu definieren, aber auch die Vernetzung der Kulturschaffenden untereinander voranzubringen.

Dörte Pieper: „Unsere Stärke ist zugleich auch unsere Schwäche: Wir sind viele! Alle buhlen um das gleiche Publikum. Wenn wir uns zukünftig besser vernetzten, Ressourcen und Räume gemeinsam nutzen und Wissen austauschen, dann können wir Kultur in und für Detmold noch passgenauer gestalten. Wir als Stadt möchten dafür eine Plattform bieten. “

Das Besondere: Ein Kulturentwicklungsplan ist keine To-do-Liste mit einem einzigen Ergebnis, sondern ein Prozess, der auf unbestimmte Zeit andauert und der bestenfalls viele Ergebnisse hervorbringt. Der nächste wichtige Schritt in diesem Prozess ist eine Zukunftskonferenz am 18. und 19. August 2023 mit vielen lokalen Akteuren und interessierten Bürgerinnen und Bürgern im Hangar 21. Dort werden zuvor definierte Schwerpunktthemen in Gruppen diskutiert und Visionen entworfen. „Unser Wunsch ist es, dass sich im Verlauf der Zukunftskonferenz Arbeitsgruppen bilden, die sich dieser Themen auch weiterhin annehmen“, hofft Sabine Kuhfuß, fachlich-künstlerische Leiterin des Detmolder Kulturteams und Mitgestalterin des Kulturentwicklungsplans.

Sabine Kuhfuß macht deutlich, dass ein Kulturentwicklungsplan für die Stadt weit mehr ist, als man sich das vielleicht auf Anhieb vorstellen mag: „Kultur ist immer eine Form der Begegnung und sie fördert die Demokratie, weshalb kulturelle Bildung einen hohen Stellenwert hat. Hier geht es jetzt nicht darum, einen Wunschzettel für Veranstaltungen zu schreiben, sondern um die strategische Ausrichtung der Kultur in Detmold insgesamt.“ Lege man etwa zugrunde, dass 30 Prozent der in Detmold lebenden Menschen keine deutschen Wurzeln haben, so sei ein großes Publikum in der Stadt zum Beispiel kulturell schlicht nicht repräsentiert.

Bürgerinnen und Bürger, die Interesse daran haben, an der Zukunftskonferenz teilzunehmen, können sich zwischen dem 17. Juli und 10. August 2023 per Mail an die Adresse kulturteam@detmold.de wenden.

 

Bildunterzeile: Ein besonderes kulturelles Highlight, das vielen Detmolderinnen und Detmoldern noch in Erinnerung sein dürfte: Mit seinem monumentalen Kartongebäude erregte der Künstler Olivier Grossetête 2018 große Aufmerksamkeit. Das Projekt war partizipativ angelegt: Interessierte Bürgerinnen und Bürger hatten in Workshops zuvor die benötigten Kartons gefaltet.

Quelle/Foto: Stadt Detmold