In den vergangenen Tagen kam es wieder vermehrt zu betrügerischen Anrufen im Kreis Lippe. In den meisten Fällen erkennen die Angerufenen schnell, dass sie zum Beispiel von falschen Polizeibeamten, angeblichen Verwandten oder Microsoft-Mitarbeitern zur Herausgabe von Geld oder Daten gedrängt werden sollen, und legen richtigerweise auf. Eine 84-Jährige Detmolderin wurde jedoch am Montag, 15. November, von einer Anruferin so bedrängt, dass die Unbekannten fast Erfolg gehabt hätten. Eine angebliche Polizeibeamtin behauptete am Telefon, die Detmolderin müsse eine Kaution für ihre Cousine bezahlen, die einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe. Um ihre Verwandte vor der Haft zu bewahren, fuhr die Frau zu ihrer Bank und wollte 30.000 Euro abheben. Die Bankmitarbeiterin schöpfte gleich Verdacht und verzögerte die Auszahlung, um die Polizei zu benachrichtigen, die umgehend zur Bank fuhr. Die Polizeibeamten nahmen gemeinsam mit der 84-Jährigen Kontakt zu deren Cousine auf und konnten die Frau so schließlich davon überzeugen, dass sie einem Betrugsversuch aufgesessen war.

Häufig verängstigen die Betrüger am Telefon ihre Opfer so stark, dass diese kaum noch einen klaren Gedanken fassen können. Wichtig ist, dass Sie Telefonate, in denen Geld von Ihnen gefordert wird, schnell beenden. Die Polizei rät: Legen Sie umgehend auf, wenn Sie einen solchen Anruf erhalten. Die Polizei fragt Sie niemals nach Ihren Geld- und Wertsachen oder bittet Sie um deren Herausgabe. Geben Sie am Telefon keine Auskunft zu finanziellen Verhältnissen und geben Sie keine persönlichen Daten preis. Rufen Sie Verwandte unter der Ihnen bekannten Telefonnummer zurück, wenn Sie sich Sorgen machen.

Quelle: Polizei Lippe