Hochschule trauert um den ehemaligen Leiter des Bereiches Musikergesundheit.

Prof. Dr. Martin Fendel ist nach langer Krankheit verstorben. Die Hochschule für Musik Detmold trauert um den ehemaligen Leiter des Bereiches Musikergesundheit, der über viele Jahre hinweg die Betreuung Studierender und der Lehre engagiert und erfolgreich wahrgenommen hatte. Seine verbindliche und sorgfältige Gesprächskultur, sein hohes Verständnis für die Sorgen und Nöte der Studierenden und seine gute Vernetzung in der Fachgemeinschaft hat die Bedeutung von musikbezogenen medizinischen und Gesundheitsfragen an der Hochschule zu angemessener Geltung gebracht. Dass Martin Fendel im vergangenen Oktober noch ein Symposium zum Thema „Musik und Hörschäden“ mit konzipieren konnte, bildete den Schlussstein seines akademischen Wirkens in Detmold. „Martin Fendel war für uns guter Kollege und echter Freund gleichermaßen. Seine fürsorgliche Begleitung der Hochschule war stets von Engagement und Empathie geprägt. Darüber hinaus war sein Umgang mit Krankheit und Beeinträchtigung beeindruckend. Dass er seinen leisen und sehr feinen Humor nie verloren hatte, wird unsere Erinnerung an ihn dauerhaft prägen. Ich bin dankbar dafür, ihn hier in Detmold erlebt zu haben“, sagt Hochschulrektor Prof. Dr. Thomas Grosse.

Fendel, der mit Beginn seiner Tätigkeit in Detmold die Honorarprofessorwürde verliehen bekommen hatte, leitete den Bereich für Musikergesundheit von 2016 bis 2020. Zuvor hatte er bereits über zehn Jahre musikermedizinische Themen in ihrer ganzen Breite in der Ausbildung von Studierenden an der Hochschule für Musik und Tanz Köln vertreten. Von seiner medizinischen Ausbildung her war er Internist und Pneumologe. Seit 2010 verfolgte er eine rege freiberufliche Tätigkeit als Arzt für Arbeitsmedizin mit Schwerpunkt Arbeitsmedizin für Berufsmusikerinnen und -musiker. In diesem Rahmen arbeitete er eng mit der Deutschen Orchestervereinigung (DOV), dem Deutschen Bühnenverein, der Militärmusik der Bundeswehr, der Evangelischen Kirche Deutschlands und anderen Institutionen zusammen. Fendel hielt Vorträge und veröffentlichte zahlreiche Buchbeiträge und Fachartikel zu Gehörprävention, ergonomischen Fragestellungen in Chören und Orchestern und einer musikphysiologischen Arbeit im Bereich der Kirchenmusik. Er war Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Musikerphysiologie und Musikermedizin (DGfMM) und Sprecher der Sektion „Bühnen und Orchester“ im Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VdBW).

Eine rege musikalische Tätigkeit verfolgte er als Oboist und Blockflötist. Mit der Oboe wirkte er in zahlreichen Ensembles der Kölner Musikszene wie dem Concert Royal Köln, L’arte del mondo sowie Concerto con Anima mit.

Die Hochschule wird sein Andenken in Ehren bewahren.

Foto: HfM Detmold/Frank Beyer