Freilichtmuseum startet ins Themenjahr „Under Construction“.

Es tut sich was am Freilichtmuseum. Mit dem Baubeginn für das neue Eingangs- und Ausstellungsgebäude startet nicht nur eine Großbaustelle, es bedeutet auch eine Veränderung für die Ausrichtung des LWL-Museums. „Dass wir dort künftig deutlich größere Ausstellungen zeigen und einen ganzjährigen barrierefreien Zugang zu dem Museum und der neuen Parkanlage ermöglichen, bedeutet, dass wir auch viel mehr Chancen haben, auf aktuelle, gesellschaftlich relevante Themen einzugehen und besondere Depotschätze oder Leihgaben zu zeigen“, erklärt LWL Kulturdezernentin Dr. Barabara Rüschoff-Parzinger.

Dieser Auf- und Umbau wird im Themenjahr „Museum under construction“ in den Mittelpunkt gerückt. „Als wir neulich in alte Akten geschaut haben, mussten wir feststellen, dass auf einem Dokument über den Museumsbau von 1969 tatsächlich schon einmal ‚Museum under construction‘ stand. Da hatte man damals wohl die gleiche Idee, wie wir heute“, verrät Museumsdirektor Dr. Jan Carstensen.

An vier großen Geländestationen geht es zum einen im Container am Eingang um das Bauprojekt am geöffneten Museum an sich, zum anderen stehen auf dem Gelände die drei Werkstoffe Lehm, Holz und Ökobeton im Vordergrund. An vier weiteren kleineren Stationen geht es um alltägliche Baumaßnahmen, wie etwa die Beseitiging von Schädlingsbefall an der Schule am Westhellweg Hof. Natürlich darf auch selbst Hand angelegt werden, etwa bei der Lehmverfachung eines Fachwerkmodells.

Die Neugestaltung des Eingangsbereichs ist noch aus einem andderen Aspekt spannend. „Das Museum soll ein Null-Energie-, vielleicht sogar ein Plus-Energie-Museum werden. Dabei erhofft man sich, auf den Dachflächen des neuen Eingangskomplexes so viel Energie produzieren zu können, um damit den kompletten Energiebedarf des Museums zu decken. „Wie wollen einen Teil des Neubau-Daches begrünen, Regenwasser, Erdwärme sowie Photovoltaikanlagen nutzen und umweltfreundliche, regional vorhandene Rohstoffe wie Lehm und Holz verwenden“, erläutert der Museumsdirektor.

Neben der Baustelle, auf der es naturgemäß einiges zu entdecken gibt, ist für die kleinen Entdecker eine Spielescheune in der ehemaligen Ausstellungsscheune im Paderborner Dorf entstanden. Ein Herzensprojekt von Ausstellungskuratorin Anna Stein. Dort werden die ehemaligen tierischen Bewohner zu Spielgefährten: Schafskulpturen zum sitzen und Schaukeln verweisen auf die ehemalige Nutzung der Scheune als Schaftsall. Außerdem wartet ein Mäusezimmer mit viel Platz „zum Verkriechen“ auf große und kleine Mäuse.

Saisonhöhepunkte
Familienfest am 10. April mit Eröffnung der Spielescheune
Handwerkertage vom 5. bis 7. August
jeden zweiten Donnerstag im Monat findet unter dem Thema Blickpunkt Bau eine Diskussion oder ein Thementag statt
Energieentdecker-Wochen, die sich an insgesamt acht Wochen über die Saison verteilen