Detmolder Hochschulprofessor präsentiert Originalwerke und Bearbeitungen aus Frühromantik und „Goldenem Zeitalter des Klavierspiels“.

Unter dem Motto „Sic transit gloria mundi“ präsentiert Jacob Leuschner, Pianist und Professor der Hochschule für Musik Detmold am 30. April um 19.30 Uhr im Konzerthaus Klavierwerke, die sich in ihrer Entstehungszeit großer Beliebtheit erfreuten, heute aber weitgehend vergessen sind. Allen gemeinsam ist, dass sie von Komponisten stammen, die zugleich auch große Klaviervirtuosen waren. So entstammt Johann Ladislaus Dusseks bezauberndes Rondo „La Consolation“ ebenso der Frühromantik wie auch Carl Maria Webers Sonate As-Dur op. 39. Die Klavierwerke dieser beiden Komponisten stehen heute aber weitgehend im Schatten des Klavier-Œuvres berühmterer Kollegen wie Beethoven, Schubert, Mendelssohn, Schumann oder Chopin.

Die übrigen Werke auf dem Programm – unterschiedliche Tänze von Moritz Moszkowski und Federico Mompou sowie Transkriptionen von Wilhelm Kempff, Harold Bauer und Leopold Godowsky – gehören allesamt der als „Goldenes Zeitalter des Klavierspiels“ apostrophierten Epoche an, die den Zeitraum von etwa 1880 bis 1930 umfasst. Hervorzuheben ist besonders die Gruppe von Godowsky-Werken, die das Programm beschließt und in der hochvirtuosen Paraphrase über Johann Strauss „Fledermaus“ ihren effektvollen Höhepunkt findet.

Ein Repertoireschwerpunkt von Jacob Leuschner liegt im Bereich der Wiener Klassik. Er spielte mehrfach zyklisch sämtliche Sonaten von Mozart, Beethoven und Schubert. Daneben widmet sich der Pianist auch immer wieder vernachlässigten Komponisten und Werken. Mit besonderer Freude führt er die Bearbeitungsliteratur der Spätromantik auf. Leuschner konzertiert seit 1989 auf den internationalen Bühnen und ist Gast bei namhaften Festivals. Zahlreiche Auszeichnungen bei bedeutenden Klavierwettbewerben bezeugen seinen künstlerischen Rang. Er ist Träger des Possehl-Musikpreises, des Kai-Uwe-von-Hassel-Preises und des Wiesbadener Mozartpreises. Nach Lehrtätigkeiten in Lübeck und Weimar und einer Professur in Köln ist er seit 2014 Professor für Klavier in Detmold. Sein Schaffen ist auf bislang 15 CDs dokumentiert, zuletzt erschienen Beethovens „Diabelli-Variationen“ beim Label „Perfect Noise“.

Karten zum Preis von 8 Euro sind im Vorverkauf im Haus der Musik, an der Abendkasse sowie unter www.ticketonline.de erhältlich. Studierende und Schüler erhalten freien Eintritt.

Foto: SuDi