Zum Martinstag am 11. November finden traditionell Laternenumzüge statt

„Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin
ritt durch Schnee und Wind,
sein Roß das trug ihn fort geschwind.
Sankt Martin ritt mit leichtem Mut:
sein Mantel deckt‘ ihn warm und gut.“

Das Sankt Martinslied ist uns von Kindheit an vertraut. Im Laufe der Jahre haben sich die Lieder, die beim Martinsumzug gesungen werden auch nicht verändert. „Ich geh mit meiner Laterne“, „Durch die Straßen auf und nieder“, „Milly und Molly“, „Laterne, Laterne“ – an Sankt Martin können nicht nur die Kleinen, die stolz ihre Laterne tragen, mitsingen, sondern auch Eltern und Großeltern.

Schon Wochen vorher wird fleißig an den Laternen gebastelt, sodass am Martinstag leuchtende Sonnen, Monde und Sterne, aber auch Drachen oder Einhörner unterwegs sind.
Angeführt wird der Martinsumzug in der Detmolder Innenstadt von einem Sankt Martin zu Pferd. Hinterher darf jedes Kind dann einen Stutenkerl mit nach Hause nehmen. In anderen Ortsteilen findet der Umzug ohne Pferd statt oder die Kinder gehen mit ihren Laternen von Haustür zu Haustür, singen eins der bekannten Martinslieder und bekommen dafür im Austausch eine Süßigkeit, einen Apfel oder eine Orange.

Der Brauch den Martinstag zu feiern geht auf den Heiligen Martin von Tours zurück, der zwischen 316/317 und 397 gelebt hat. Als etwa 18-jähriger war Martin in Amiens in Nordfrankreich stationiert. Dort begegnete ihm eines Tages im Winter am Stadttor ein armer Mann, der nicht einmal mehr Kleidung besaß. Martin – so sagt es die Überlieferung – zögerte nicht lange, teilte seinen Mantel und gab die eine Hälfte dem Bettler.
In der darauf folgenden Nacht soll ihm dann im Traum Jesus Christus erschienen, gekleidet in Martins halben Mantel. Christus dankte ihm mit den Worten
„Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet […] Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ (Mt. 25, 35-40).

„Ich geh mit meiner Laterne…“ Foto: worldvoyager/Pixabay