In sechs hochkarätig besetzten Konzerten präsentiert die Hochschule ein abwechslungsreiches und vielfältiges Programm.

Nachdem in der letzten Saison alle Meisterkonzerte bis auf eine Ausnahme der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen sind, startet die Hochschule mit ihrem diesjährigen Programm wieder mit vollem Umfang in den Konzertbetrieb: Sechs Konzerte mit weltbekannten Künstlern sind über einen Zeitraum von einem Jahr im Detmolder Konzerthaus zu erleben. Neben Klaviertrio, Streichquartett und Liederabend stehen sogar gleich zwei Solo-Klavierabende auf dem Programm. Die Konzerte beginnen jeweils um 19.30 Uhr im Konzerthaus. Eine Einführung von Studierenden der Musikvermittlung findet eine Stunde vorher im Gartensaal statt. Der Aboverkauf hat bereits begonnen. Der Einzelverkauf startet jeweils vier Wochen vor dem jeweiligen Konzert.

Den Anfang macht am 9. November das vision string quartet. Das preisgekrönte Streichquartett besteht aus jungen Musikern, die das traditionell klassisch geprägte Repertoire um neue Genres erweitern. Die Vier verstehen es gekonnt, zwischen traditionellen Streichquartettwerken und eigenen Kompositionen und Improvisationen aus Folk, Pop, Rock, Funk und Minimal Music zu wechseln. In Detmold eröffnen sie ihr Konzert mit Antonín Dvořáks Streichquartett Nr. 13 G-Dur und präsentieren in der zweiten Konzerthälfte eine abwechslungsreiche Mischung aus ihrem Jazz- und Popmusik-Repertoire.

Am 14. Dezember feiert der russische Pianist Evgeni Koroliov ein Wiedersehen mit seinem Detmolder Publikum. Neben 8 Präludien und Fugen aus Johann Sebastian Bachs „Das Wohltemperierte Klavier II“ präsentiert er eine Auswahl an 12 Préludes von Claude Debussy. Der Pianist, der bis 2015 als Professor für Klavier an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg tätig war, tritt auf den großen Bühnen der Welt, wie im Konzerthaus Berlin, dem Théâtre des Champs-Elysées Paris oder dem Concertgebouw Amsterdam auf.

Einen innigen Dialog zwischen Klavier und Violine gehen am 8. Februar 2022 der Violinist Augustin Hadelich zusammen mit seinem Klavierpartner Charles Owen ein. Darin spüren sie dem Duo-Repertoire von Beethoven, Janácek und Ravel nach. Mit den Werken „Louisiana Blues Strut“ und „Blue/s Forms“ des US-amerikanischen Komponisten Coleridge-Taylor Perkinson widmen sich die beiden auch einem zeitgenössischen Komponisten. Während Hadelichs überragende Technik sowie die Stringenz und Überzeugungskraft seiner Interpretationen die Öffentlichkeit in den Bann zieht, wird Charles Owen von der Zeitschrift Grammophone als „einer der besten britischen Pianisten seiner Generation“ gehandelt.

Zu den führenden Klaviertrios klassischer Prägung zählt das vor 35 Jahren gegründete Guarneri Trio Prag. Ausgedehnte Konzertreisen führen es durch Europa, Kanada, Australien, nach Nord- und Südamerika, China und Japan. Die drei Musiker haben u. a. sämtliche Klaviertrios von Beethoven, Mendelssohn, Schubert, Dvořák, Schostakowitsch, Mozart, Brahms, Suk und Smetana eingespielt und dafür etliche Preise erhalten. Eine Kostprobe ihres Könnens präsentieren sie am 19. April mit u. a. Antonín Dvořáks Klaviertrio op. 65 sowie dem berühmten „Erzherzog-Trio“ von Ludwig van Beethoven.

Ihr einzigartiges Talent im Bereich des Liedgesangs stellt am 17.05. die Sopranistin und Hochschulprofessorin Anne Schwanewilms unter Beweis. Als „wahrhafte Tonmalerin“ bezeichnete sie ein britischer Journalist. Kritiker attestieren ihr ein unfehlbares Gespür für die feinsten Details der Phrasierung sowie eine hohe Sensibilität im Umgang mit dem Text. Anne Schwanewilms ist als gefeierte Opernsängerin in Bayreuth, Salzburg und an zahlreichen international bekannten Häusern zu Gast. Als Liedsängerin bringt sie in Detmold mit ihrem Klavierpartner Malcom Martineau Lieder von Strauss, Mahler, Debussy und Wagner zu Gehör.

Peter Tschaikowsky komponierte zwischen 1875 und 1876 unter dem Titel Die Jahreszeiten zwölf Charakterstücke als Auftragswerk des Verlegers Nikolai Bernhard, der in seiner Musikzeitschrift monatlich ein neues Heft mit aktuellen Klavierkompositionen des Komponisten erscheinen lassen wollte. Deshalb sind die zwölf Stücke nach den einzelnen Monaten benannt und tragen Titel wie „Am Kamin“ (Januar), „Karneval“ (Februar) oder „Schneeglöckchen“ (April). Mit diesem Werk und der Klaviersonate Nr. 18 G-Dur von Franz Schubert, einem melancholischen, von Intimität geprägtem Stück, holt der deutsche Ausnahmepianist und Dirigent Christian Zacharias sein ursprünglich für Sommer 2021 geplantes Meisterkonzert am 21. Juni 2022 nach. Zacharias hat mit seinem Klavierspiel international Akzente gesetzt und mit zahlreichen Gesamtaufnahmen u. a. sämtlichen Klavierkonzerten Mozarts auf sich aufmerksam gemacht.

Foto: Tim Klöcker