Führung über Fürstin Pauline zur Lippe aus einem besonderem Anlass

Am Sonntag, dem 26. Februar, um 15 Uhr, im Lippischen Landesmuseum Detmold

Am 23. Februar 1769 wurde Pauline Christine Wilhelmine als Prinzessin von Anhalt-Bernburg in der Residenz zu Ballenstedt am Harz geboren. Am Sonntag, dem 26. Februar, findet aus diesem Anlass eine besondere Führung über eine der populärsten Vertreterinnen des Hauses zur Lippe statt.

In ihrer Jugend erhielt sie eine fundierte Erziehung und Bildung: Sie erlernte u. a. Latein, Französisch und Italienisch, wurde in Staatstheorie unterrichtet und entwickelte durch reformierten Religionsunterricht eine ausgeprägte Religiosität. Durch ihre Heirat mit Fürst Leopold I. zur Lippe im Jahre 1796 gelangte sie in die Rolle einer Landesherrin. Bei ihrer Hochzeit deutete nichts darauf hin, dass sie in dem kleinen Fürstentum schon bald eine herausragende Rolle spielen würde. Ein zwischen Leopold und Pauline abgeschlossener Ehevertrag, der festschrieb, dass sie als zukünftige Mutter eines minderjährigen Prinzen die Vormundschaft, wie auch die Regentschaft übernehmen sollte, war in jener Zeit nicht ungewöhnlich.

Als 1802 ihr Mann starb und Pauline tatsächlich die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn übernahm, gab es trotzdem heftigen Widerstand der lippischen Landstände. Allerdings bewies Pauline sehr schnell, dass sie eine geeignete Regentin sein würde. Sie beeindruckt bis heute durch ihr soziales Engagement und machte sich vor allem durch diverse Reformen, etwa die Einrichtung einer ersten „Kinderbewahranstalt“ in Deutschland und Pflegeanstalten für Bedürftige, einen Namen. Aber auch außenpolitisch bewegte sie sich, in einer von Umbrüchen geprägten und in einer fast ausschließlich von Männern dominierten Zeit auf der ganz großen Bühne: Am Morgen des 25. Oktobers 1807 betrat sie, die Regentin eines nordwestdeutschen Kleinstaates, das Parkett der europäischen Politik. Fürstin Pauline  trat im Schloss Fontainebleau Kaiser Napoléon I. gegenüber, dem damals mächtigsten Mann in Europa. Im Zwiegespräch mit dem Kaiser gelang es Pauline, die Souveränität ihres Fürstentums abzusichern –  eine Voraussetzung für die Entwicklung einer bis heute die Region prägenden lippischen Identität.

Diese Führung bringt Pauline in ihren vielen Rollen näher: Prinzessin, Ehefrau und Fürstin, Landesmutter und Regentin. Die Teilnahme kostet drei Euro zuzüglich Eintritt. Da die Teilnehmerzahl bei der Führung begrenzt ist, wird eine Anmeldung empfohlen, unter 05231 99250 oder shop@lippisches-landesmuseum.de

 

Bildunterschrift: Fürstin Pauline zur Lippe wird hier als treusorgende Landesmutter dargestellt. Um diese Eigenschaft zu unterstreichen, ist ihr ein zugewandter und gütiger Blick gegeben worden. Diese Bildnistypen sind kurz vor der Übernahme ihrer Regentschaft entstanden, um Paulines Eignung als Herrscherin zu verdeutlichen / Foto: Lippischen Landesmuseum

Bildrechte: Lippisches Landesmuseum Detmold