Die Stadt Detmold erinnert am 9. November an die Ereignisse der Reichspogromnacht.

Überall in Deutschland brannten in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 die Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden ausgeplündert, jüdische Friedhöfe verwüstet. Jüdische Menschen wurden misshandelt und in Konzentrationslager verschleppt, 400 Menschen überlebten die von der NS-Führung zentral organisierte Gewaltaktion nicht.

Mit Gedenkfeierlichkeiten erinnert die Stadt Detmold am Mittwoch, 9. November, an die Reichspogromnacht von 1938. Auch in Detmold brannte in dieser Nacht die Synagoge, Geschäfte wurden geplündert, jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger wurden misshandelt und ihre Existenzen zerstört.

Seit 1988 ist es Tradition, mit einer Feier an die Detmolder NS-Opfer zu erinnern. Die Stadt Detmold hat gemeinsam mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe und der Katholischen und Evangelischen Jugend die Gedenkfeiern vorbereitet.

Die Gedenkfeier am Mittwoch, 9. November, um 17.30 Uhr findet am Ort der 1938 zerstörten Neuen Synagoge an der Lortzingstraße statt.

Es sprechen Bürgermeister Frank Hilker, Professor Matijahu Kellig (Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Herford-Detmold) und Dietmar Arends (Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche) und Pfarrer Dr. Dr. Markus Jacobs (Pastoralverbund Lippe-Detmold).

Während der Veranstaltung wird der jüdischen Opfer aus Detmold gedacht. Dazu haben Jugendliche der DöJu Ev. Kirche in Dörentrup Beiträge vorbereitet, und es wird ein Kranz niedergelegt.

Im Anschluss findet an der Gedenkstätte Alte Synagoge an der Exterstraße ein Stilles Gedenken statt.

Um 19.30 Uhr beginnt in der Martin-Luther-Kirche (Schülerstraße 14) ein Gedenkkonzert. Kirchenmusikdirektor Johannes Vetter spielt ein Konzertprogramm, wie es bis 1938 stattgefunden haben könnte. Er widmet das synagogale Orgelkonzert Siegfried Würzburger, Organist der Frankfurter Westend-Synagoge, deportiert 1941, umgekommen am 12. Februar 1942 im Ghetto Litzmannstadt. Das Konzert wird von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V. und dem Landesverband Lippe veranstaltet. Der Eintritt ist frei.

Am Donnerstag, 10. November, ab 19 Uhr geht es im Kleinen Festsaal der Stadthalle um die „vergessene“ Hofsynagoge von 1633 in Detmold. Der Bauhistoriker Peter Barthold, Münster, berichtet, wie sich die LWL-Denkmalpflege diesem einmaligen Zeugnis jüdische Geschichte angenähert hat. Veranstalter ist die Jüdische Gemeinde Herford-Detmold in Kooperation mit dem Forum offenes Detmold.

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