Bewegende Lesung und Musik zur Situation der Frauen im Iran

„Ich werde weiterhin gegen die unerbittliche Diskriminierung, Tyrannei und geschlechtsspezifische Unterdrückung durch die unterdrückende religiöse Regierung bis zur Befreiung von Frauen kämpfen“! Dieser Satz von Narges Mohammadi, der Trägerin des Friedensnobelpreis 2023, war der Ausgangspunkt für eine Lesung mit Musik in der Detmolder Stadtbibliothek, die den Fokus auf die Situation der Frauen im Iran legte. In Kooperation mit Amnesty International und der Lippischen Landeskirche hatte das Forum offenes Detmold die beiden Künstlerinnen Asal Karimi (Violine) aus Hamburg und Sahar Rei Taherkhani (Klavier) aus Hannover eingeladen.

Beide Musikerinnen, die iranische Wurzeln haben, engagieren sich seit der Frau.Leben.Freiheit-Bewegung für die Rechte der Frauen im Iran und nutzen dabei ihre Musik als Mittel für ihr gesellschaftspolitisches Engagement. Sie geben den unterdrückten Frauen eine starke Stimme. Mit ihren eindringlichen persischen Volksliedern in der Bearbeitung von Armin Sanayei, einem in Wien lebenden iranischen Komponisten, nahmen sie das zahlreiche Publikum mit auf eine emotionale und gedankliche Reise in den Iran zu den dort für ihre Rechten eintretenden und deswegen inhaftierten Frauen. Tiefe Betroffenheit auf Seiten der Besucher*innen wurde ausgelöst, als in ausgewählten Texten u.a. Narges Mohammadi von unmenschlichen Haftbedingungen und den psychischen Belastungen erzählt. Sie muss seit Jahren von ihren Kindern getrennt leben. Doch sie wird in ihrem Kampf für die Demokratie und Einhaltung der Menschenrechte, eine menschliche Zukunft und Gleichberechtigung nicht aufgeben, wie auch in dem Text deutlich wird, den sie zur Verleihung des Friedensnobelpreises am 10. Dezember aus dem Gefängnis schmuggeln konnte und der von ihren heute 17-jährigen Zwillingen in Oslo verlesen wurde. Am Abend im Vortragsraum der Stadtbibliothek verlas Marzieh Monfared, selbst vor einigen Jahren geflüchtet aus dem Iran, den Text in der Originalsprache Farsi.

Die Veranstalter*innen und Besucher*innen setzen an diesem Abend ein Zeichen: “Den Menschen im Iran gilt unser Respekt und unsere Anerkennung“. Die abschließende Frage „was können wir tun, um die Bewegung der mutigen iranischen Frauen und Männer zu unterstützen?“ blieb im Raum: Die Frauen im Iran dürfen nicht vergessen werden! Internationaler Druck auf das iranische Regime könne helfen, die Menschenrechtssituation dort zu verbessern.

Quelle: Forum offenes Detmold | Foto: Rudolf Heidrich