Hochschule lädt das Freiburger Ensemble Aventure nach Detmold ein.

Wie klingen räumliche Elemente in der Musik? Hört man anders, wenn man sich während des Konzertes frei bewegt? Fragen wie diese und weitere musikästhetische Überlegungen stehen im Zentrum eines Konzerts am Samstag, 21. Mai, um 19.30 Uhr in der Musikbibliothek in der Hornschen Straße 22: Das Freiburger Ensemble Aventure spielt zusammen mit dem Ensemble Earquake Raumkompositionen des 20. und 21. Jahrhunderts, darunter drei Uraufführungen der Kompositionsklasse von Prof. Dr. Mark Barden sowie sein Werk „Alam II“ für 10 Musiker, 4 Lautsprecher und mobiles Publikum. Ebenso auf dem Programm stehen weitere Werke von den Detmolder Kompositionsstudierenden Carlo Tosato, Deniz Nurhat, Zara Ali, Annea Lockwood, Earle Brown und James Tenney.

Das Konzert bildet das Highlight einer sechstägigen Arbeitsphase, die ganz im Zeichen der Zeitgenössischen Musik steht. Das Besondere: Fünf Gastmusiker des sonst 15-köpfigen Ensemble Aventure bereichern durch diverse Veranstaltungen den Schwerpunkt „Neue Musik“ an der Hochschule für Musik Detmold. Neben dem Konzert in der Musikbibliothek spielen Mitglieder des Ensemble Earquake bereits am 18. Mai unter der Leitung von Nicolas Reed, Dirigent und Schlagzeuger des Ensemble Aventure, im Audienzsaal. Es erklingen Werke von György Kurtag, Simon Steen-Andersen und Iannis Xenakis. Beginn ist um 19.30 Uhr. Beide Konzerte sind öffentlich und kostenfrei. Das Rahmenprogramm bildet vier Meisterklassen für die Instrumental- und Dirigierklassen sowie zahlreiche Proben mit Detmolder Studierenden.

Das 1986 in Freiburg gegründete Ensemble Aventure gehört zu den ältesten und bedeutendsten Klangkörpern für Neue Musik in Europa. Neben seinen Konzerten bildet die pädagogische Vermittlung von Neuer Musik an ein breites Publikum ein zentrales Anliegen des Ensembles. Deren Mitglieder verbinden die Avantgarde mit der Tradition und erwecken Bekanntes zu neuem Leben. Neben der Aufführung von Werken der Zweiten Wiener Schule haben es sich die Musikerinnen und Musiker auch zur Aufgabe gemacht, Werke jüngerer Komponistinnen und Komponisten zur Aufführung zu bringen. Daneben bildet auch die Musik politisch verfolgter und verdrängter Komponisten einen Schwerpunkt in der Arbeit des Ensembles, das u. a. mit dem Preis der Europäischen Wirtschaft, der Ernst-von-Siemens-Stiftung sowie dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik bedacht wurde.

Foto: Marc Doradzillo