Nieheimer Hecke im LWL-Freilichtmuseum Detmold wird geflochten.

Wer sich in der historischen Kulturlandschaft des LWL-Freilichtmuseums Detmold umschaut, wird unterschiedliche Einfriedungen erkennen. Eine regionaltypische Umhegung ist die sogenannte Nieheimer Flechthecke. Was das Besondere an der regionalen Heckenform und ihrer Flechttechnik ist, das können Interessierte am Samstag, 23. April, und Sonntag, 24. April, jeweils von 11 bis 16 Uhr im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) erleben.

Jedes Frühjahr kommen die Mitglieder des Heimatvereins Nieheim (Kreis Höxter) nach Detmold, um die außergewöhnliche Bindetechnik an der Hecke hinter der Museumsbäckerei zu zeigen. Dabei entsteht eine sichere Weideeinzäunung. Da die Hecke zum größten Teil aus Haselsträuchern besteht, wurden ihre Haselnüsse früher als fettreiche Nahrung von Mensch und Tier genutzt. Das Holz wurde unter anderem für viele Gebrauchsgegenstände wie Spazierstöcke verwendet. Zudem ist die Brutvogeldichte in solchen geflochtenen Hecken erheblich höher als in vergleichbaren Feldhecken. Die Technik des Flechtens aber beherrschen nur noch wenige Menschen. 2018 wurden die Flechthecken in die Liste des immateriellen Kulturerbes Deutschlands aufgenommen. Interessierte können im Museum das Knotenbinden lernen und diese Technik beispielsweise im eigenen Garten beim Hochbinden von Rosen oder Stauden nutzen.

Foto: LWL/Gerstendorf-Welle