Am 11. Februar gibt das Datum den Tag des Notrufs vor.

Es ist wohl das absolute Horrorszenario für Eltern: Das eigene Kind wird von einem Auto angefahren und schwer verletzt. Und der Krankenwagen kommt und kommt nicht.

So ging es den Eltern des achtjährigen Björn Steiger, als der Junge am 3. Mai 1969 auf dem Nachhauseweg vom Schwimmbad angefahren wurde und der Krankenwagen erst nach einer Stunde eintraf.

Warum hat denn niemand die 112 angerufen, mag man sich fragen. Die 112, die Notrufnummer, die wir heute bereits von klein auf kennen lernen, gab es damals zwar schon, wurde aber nur regional verwendet. Das der Rettungsdienst nicht rechtzeitig eintraf, war aufgrund der dezentralen Organisation eher die Regel, als die Ausnahme. 1970 starben 21.332 Menschen im Straßenverkehr.

In der DDR war man da in Bezug auf einheitliche Notrufnummern besser organisiert. Die 112 und auch die 110 galten dort bereits seit 1958. In der BRD führte man – auch auf Drängen von Björn Steigers Eltern – 1973 ein einheitliches Notrufsystem ein. 1991 wurde die 112 europäisch. Europaweit kann mit der 112 im Notfall Hilfe gerufen werden. Das war allerdings 2008 nur 22 Prozent der Europäer bekannt.

Seit 2009 wird der Tag des Europäischen Notrufs jedes Jahr am 11. Februar begangen. Die Wahl des Datums lag dabei auf der Hand, der 11.2. soll die Gültigkeit der Notrufnummer in ganz Europa bekannter machen.

„Rund um die Uhr in ganz Europa schnelle und kostenlose Hilfe zu bekommen, rettet Leben. Deshalb ist es wichtig, dass bereits Kinder die 112 kennen und wissen, wann sie den Notruf wählen müssen“, betont NRWs Innenminister Herbert Reul.