Am Ostersonntag werden die Osterfeuer angesteckt, in Lügde rollen die Osterräder. Aber warum zünden wir gerade zu Ostern einen aufgeschichteten Haufen – meistens aus den alten Weihnachtsbäumen – an?

In gewisser Weise hat Hermann mal wieder mitgemischt bzw. die Germanen, die zur Frühlingsonnenwende um den 21. März Feuer entzündeten, um den Winter zu vertreiben und das Wiedererwachen der Natur zu begrüßen. Aber auch im Judentum kannte man das ‚ignis pachalis‘ (Passahfeuer). Das Passahfest (auch Pessachfest) ist eines der wichtigsten Feste im Judentum und findet traditionell im Frühjahr statt.

Im Jahr 751 war der katholischen Kirche der Brauch des Feuerentzündens aber noch vollkommen fremd. Zumindest belegt dies ein Briefwechsel zwischen dem Missionar Bonifatius und Papst Zacharias. In diesem Brief geht es darum, wie im Sinne der Kirche mit diesem Brauch umzugehen sei. Feuer selbst hatte im christlichen Glauben aber schon lange eine heilige Bedeutung. Man denke nur an den brennenden Dornbusch aus dem Gott zu Moses gesprochen haben soll. Die Ursprünge der ersten Osterfeuer liegen vermutlich ebenfalls in dieser Zeit.