Am 6. Dezember ist Heilige-Drei-Könige und der Tag der Befana.

Der Besuch der Heiligen Drei Könige an der Krippe war gar nicht so harmlos, wie man allgemein denkt. Die drei Weisen oder Magier, wie es im Original heißt, waren Sterndeuter und hatten den Stern über dem Stall aufgehen sehen. Für sie bestand kein Zweifel, dass dieser Stern die Geburt des neuen Königs der Juden ankündigte. Auf ihrem Weg nach Betlehem fragten sie immer wieder nach diesem König. Das hörte König Herodes in Jerusalem. Er lädt die drei Männer zu sich ein und bittet sie, ihm Bericht zu erstatten, wenn sie das Kind gefunden haben.

Als die drei Weisen aus dem Morgenland am 6. Januar das Jesuskind erreicht und ihre Geschenke Gold, Weihrauch und Myrrhe – die bedeutendsten Arzneimittel der damaligen Zeit – überreicht hatten, wurden sie nachts im Traum davor gewarnt, zu König Herodes zurückzukehren. Daraufhin beschlossen sie, einen anderen Rückweg zu wählen, der sie nicht an Jerusalem vorbeiführen würde.

Zu Ehren der drei Heiligen Männer ziehen heute die Sternsinger von Haus zu Haus, erbitten Spenden und bringen ihren Segen gut sichtbar an der Haustür an.

20*C+M+B*(letzte beide Ziffern der Jahreszahl) ist darauf zu lesen. Das C, M und B stehen nicht etwa für Caspar, Melchior und Balthasar, sondern für den Segen „Christus mansionem benedicat“, der übersetzt „Christus, segne dieses Haus“ bedeutet. In einigen Regionen steht anstelle des C ein K, wodurch der Segen „Kyrios mansionem benedicat“, also „Herr, segne dieses Haus“ lautet.

Während hier in Deutschland der Weihnachtsbaum traditionell bis Heilige-Drei-Könige und damit bis zum heutigen 6. Januar stehen gelassen wird und laut eines schwedischen Möbelhauses ab jetzt Knut gefeiert werden darf, gibt es in Italien heute erst die Geschenke.

Die bringt die Weihnachtshexe Befana, die auf ihrem Besen von Haus zu Haus fliegt und artige Kinder beschenkt. Unartigen Kindern legt sie nur ein Stück Kohle in den Schuh. Genau wie die Heiligen Drei Könige hatte auch Befana von der frohen Botschaft von Jesus Geburt gehört. Während die drei Weisen aus dem Morgenland aber dem Stern folgten und am 6. Januar am Stall in Bethlehem ankamen, erfuhr Befana erst an diesem Tag davon. Und obwohl sie sich sofort auf den Weg machte, kam sie zu spät. Josef, Maria und Jesus waren da schon auf der Flucht nach Ägypten, um vor König Herodes in Sicherheit zu sein.

Entsetzt darüber, den Stall in Bethlehem nur noch leer vorzufinden, machte sie sich auf die Suche nach dem Jesuskind. Bis heute hat sie Jesus nicht gefunden und verteilt auf ihrer Suche Geschenke an die Kinder, in der Hoffnung vielleicht doch einmal das Jesuskind zu finden.

Der Name der guten Hexe leitet sich vom italienischen Begriff Epifania ab und verweist auf die Epiphanie, das römisch-katholische Kirchenfest der Heiligen Drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar.