Am 22. Januar wird der Deutsch-Französische Tag gefeiert.

Freundschaften muss man pflegen, das gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Länder. Und auch, wenn wir nicht reisen können, denken wir heute an unsere französischen Freunde, die wir vielleicht einmal bei einem Schüleraustausch oder einem Besuch in Detmolds Partnerstadt Saint Omer kennengelernt haben.

Der 22. Januar 1963 ist in den Geschichtsbüchern ein ganz besonderer Tag. Damals unterzeichneten der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Präsident Charles de Gaulle im Pariser Élysée-Palast den Freundschaftsvertrag der beiden Länder. Das heute nur noch Élysée-Vertrag genannte Papier legt fest, dass Deutschland und Frankreich keine wichtigen Entscheidungen im Bezug auf Außen-, Sicherheits-, Jugend- und Kulturpolitik mehr treffen, ohne sich gegenseitig um Rat zu fragen. 1988 wurde der Freundschaftsvertrag um die Themen Verteidigungspolitik, Wirtschaft und Finanzen erweitert. 2001 wurde zusätzlich vereinbart, dass beide Staatsoberhäupter etwa alle zwei Monate zum Austausch zusammenkommen. In Gedenken an die Unterzeichnung des Élysée-Vertrags wurden Briefmarken und Gedenkmünzen entworfen und in Umlauf gebracht. 

Als die deutsch-französische Freundschaft 2003 ihren 40. Jahrestag feierte beschlossen Jacques Chirac und Gerhard Schröder den Deutsch-Französischen Tag oder wie die Franzosen ihn nennen, den Journée franco-allemande, einzuführen. In der gemeinsamen Erklärung heißt es 

„Wir erklären den 22. Januar zum ‚Deutsch-Französischen Tag‘. Wir wünschen, dass dieser Tag künftig in allen Einrichtungen unserer Bildungssysteme der Darstellung unserer bilateralen Beziehungen, der Werbung für die Partnersprache und der Information über die Austausch- und Begegnungsprogramme sowie über die Möglichkeiten des Studiums und der Beschäftigung im Partnerland gewidmet wird.“