Jahreshauptversammlung des Heimatvereins Hiddesen hat nicht nur Vorstandswahlen auf der Tagesordnung.

Nach zwei Jahren konnte die Mitgliederversammlung des Heimatvereins Hiddesen endlich wieder in Präsenz stattfinden und war gut besucht. Neben den Vorstandsneuwahlen stand ein Thema im Mittelpunkt, die abgebrannte Bandelhütte am Hermannsdenkmal.

Die Versammlung stimmte einstimmig dem Antrag einer Gruppe von Mitgliedern zu, dem Landesverband den Appell heran zu tragen, die abgebrannte „Bandelhütte“ in Anlehnung an das historische Vorbild wiederherzustellen.

Laut dem Vorsitzenden Brüning ist die Bandelhütte von hohem kulturhistorischem Wert. „Keine Erinnerungstafel und keine digitale Lösung kann die Baugeschichte des Denkmals und die Lebensgeschichte des Erbauers so plastisch veranschaulichen, wie die Hütte ist seiner historischen Form. Sich vorzustellen, wie von Bandel seine letzten Lebensjahre hier in einfachen Verhältnissen neben seinem Lebenswerk, dem „Hermannsdenkmal“ gelebt und gearbeitet hat, ist für mich mindestens genauso faszinierend, wie das Denkmal selbst.“

Brünings Amtsvorgänger Christian Hartwich sieht sogar eine rechtliche Verpflichtung der Denkmal-Stiftung zum Wiederaufbau und zitierte Auszüge aus § 1 der Satzung der Denkmal-Stiftung des Landesverbandes Lippe: „Die Stiftung hat die Aufgabe, das von Ernst von Bandel aus Spendenmitteln… erbaute und dem Deutschen Volke als Nationaldenkmal gestiftete Hermannsdenkmal… mit den dazugehörigen Wegen, Bauwerken, Grundstücken, Anlagen usw… zu erhalten. Zum Stiftungsvermögen gehören:… b) die Bandelhütte und Bismarckstein…“.

Für die Gruppe der Antragsteller ergänzte Rolf-Erich Wandhoff, dass auch der Landesverband Lippe als „Sachverwalter“ des lippischen Vermögens verpflichtet sei, die „Bandelhütte“ als Kulturgut wiederherzustellen.

Ebenso schloss sich Ortsbürgermeister Wilfried Mellies dem Antrag an. Anhand eines seltenen Fotos aus seiner Sammlung, welches von Bandel im Fertigstellungsjahr 1875 vor der Hütte zeigt, erläuterte er anschaulich die Ereignisse bei der Einweihungsfeier. Das Rednerpult und Teile der Tribüne seien auf dem Foto noch zu sehen.

Bevor die Versammlung dem Antrag einstimmig zustimmte, wies der Vorstand auf die Spendenbereitschaft in der Hiddeser Bürgerschaft hin.

Die Vorstandsneuwahlen gerieten wegen der emotional geführten Diskussion um die „Bandelhütte“ fast in den Hintergrund. Cord Brüning wurde im Amt des Vorsitzenden bestätigt. Sein Stellvertreter ist nun André Sedlaczek. Hans-Jürgen Johannink stand zum Bedauern des Vereins aus beruflichen Gründen für eine Wahl nicht mehr zur Verfügung. Die Kasse ist bei Uwe Wegener als Kassierer weiterhin in besten Händen. Ellen Dammann bekleidet nun das Amt der Schriftführerin und wird von Dieter Fürstenberg vertreten. Stefan Fleege-Althoff und Fabian Brüning machen als Beisitzer den Vorstand komplett.

Foto: Archiv Wilfried Mellies