Verkehrsversuch Fußgängerzone Exterstraße/Krumme Straße.

Der für Juli geplante Verkehrsversuch in der Exterstraße und Krummen Straße stößt auf Kritik. Nachdem Mitte Juni der Verkehrsversuch im Ausschuss für Stadtentwicklung beschlossen wurde, stieß er nicht nur im Rat der Stadt Detmold auf Ablehnung, sondern auch auf Widerstand bei den Anwohnern und Geschäftsinhabern in den betroffenen Straßen.

Die FDP- Fraktion hatte einen Dringlichkeitsantrag gestellt, den von der Stadtverwaltung geplanten Verkehrsversuch auszusetzen. Nach kurzer Diskussion wurde das Thema in die Tagesordnung mit aufgenommen.

Aus dem Rat hagelte es vor allem Kritik an der mangelnden Information der Bürger und Betroffenen über den Verkehrsversuch durch die Verwaltung. Deshalb wurde vorgeschlagen, den Verkehrsversuch zu verschieben, um die Bewohner und Geschäftsleute der Krummen Straße mit ins Boot zu holen.

Der Beschluss des Verkehrsversuchs habe vor allem bei den Geschäftsleuten für Irritationen gesorgt, die sich nach knapp einem Monat, in dem sie wieder öffnen dürfen, sorgen, ob der Publikumsverkehr während des Verkehrsversuchs erhalten bleibt.

Ratsherr Stephan Grigat merkte zudem an, dass Krumme Straße und Exterstraße in den vergangenen Jahren bereits genug Gegenstand von Versuchen und Veränderungen gewesen sein und man dabei festgestellt habe, dass die aktuelle Regelung – Einbahnstraße in eine Richtung – die sinnvollste sei.

Bürgermeister Frank Hilker hielt dem entgegen, dass sich die Innenstädte der Zukunft verändern müssten und auch in anderen Städten solche Versuche erfolgreich durchgeführt würden. Zudem sei in mehreren Gesprächen mit den Bewohnern und Geschäftsleuten festgestellt worden, dass keine Ablehnung gegen den Verkehrsversuch an sich bestünde, sondern lediglich die bisher mangelnde Informationslage angemerkt worden sei.

Letztlich stimmte der Rat gegen die Aussetzung des Verkehrsversuchs.

Für den Verkehrsversuch sind gemäß dem bislang erarbeiteten Konzept folgende Eckpunkte vorgesehen:
Der Verkehrsversuch soll für einen Zeitraum von 3 Monaten in der Zeit vom 26. Juli bis 17. Oktober stattfinden. Während dieses Zeitraums finden auch die Europäische Mobilitätswoche (EMW) inkl. Parking Day und die B-Wusst Woche der Peter Gläsel Stiftung statt. Beide Veranstaltungen sollen mit Aktivitäten in den Verkehrsversuch einbezogen werden.

Für den Verkehrsversuch ist vorgesehen in der Exterstraße und in der Krummen Straße jeweils eine Wendeanlage für Pkw für den Zeitraum des Versuchs provisorisch herzustellen. Die Einrichtung der Wendeanlagen erfolgt durch Beschilderung und Markierung, die Wendeanlagen sind im Bereich der Häuser Krumme Straße 7 und Exterstraße 14 vorgesehen.

Zur Möblierung des verbleibenden Verkehrsraums und der Bereiche die nicht mehr den Kraftfahrzeugen vorbehalten sind, werden mobile Beete und Möblierungselemente des Zukunftsnetz Mobilität NRW eingesetzt. Hier ist die Aufstellung von Sitzgelegenheiten, Fahrradständern oder unter anderem auch einer Fahrradreparatursäule geplant.

Die Anlieferung für Marktbeschicker und für Liefervorgänge in der FGZ erfolgt während des Verkehrsversuchs unverändert in den vereinbarten Zeiträumen.

Die Behindertenparkplätze und auch die Lieferzonen bleiben in beiden Straßenabschnitten erhalten, bzw. müssen evtl. verschoben werden. Ein begrenzter Anteil der verbleibenden Stellplätze in den Sackgassen der beiden Straße sollen als Kurzzeitparkzonen mit der Möglichkeit 30 min kostenfrei zu Parken, um bestellte Waren in den Geschäften abzuholen, eingerichtet werden.

Im Bereich des Anschlusses an die Fußgängerzone werden zusätzlich provisorische Abstellmöglichkeiten für Fahrräder für den Zeitraum des Versuchs eingerichtet.

In der Exterstraße wird angrenzend an die Wendeanlage ein Bereich als Hotelvorfahrt für die dort ansässigen beiden Hotels mit einer Check-In-Zeit von 30 Minuten eingerichtet.

Für die entfallenden Stellplätze die für Bewohner in den beiden Straßenabschnitten nicht mehr zur Verfügung stehen besteht die Möglichkeit in auf den provisorischen Stellplatz in der Baugrube an der Hornschen Straße auszuweichen. Die abschließende Konzepterarbeitung für den Verkehrsversuch erfolgt zusammen mit der Werbegemeinschaft Detmold unter Einbeziehung der Einzelhändler und Gewerbetreibenden in den beiden Straßenabschnitten. Ziel ist eine größtmögliche Beteiligung und Einbeziehung des Einzelhandels und der Gastronomie in den Verkehrsversuch. Nach Erkundung aller Interessen sowie der aktuellsten Entwicklungen der stattfindenden privaten Baumaßnahmen können die bisherigen Konzeptüberlegungen in eine finale Version überführt werden. Für den Zeitraum des Versuchs sollen zusätzlich zu der EMW und der B-Wusst Woche auch noch Aktivitäten wie Familiensamstage oder Kulturevents initiiert werden.