Es erklingen Werke von Bártok und Strauss für kleine Besetzung 

Auch das traditionelle Konzert des Hochschulorchesters fällt dem Lockdown-Monat November zum Opfer. Ursprünglich sollte eine für Kammerorchester adaptierte Form von Mahlers „Lied von der Erde“ erklingen. Dies kann aus besagten Gründen nicht stattfinden. Um den Lehr- und Unterrichtsbetrieb trotzdem zu gewährleisten, greift die Hochschule auf ein Alternativprogramm zurück, das mit einer kleineren Orchesterbesetzung und verteilten Instrumentengruppen auskommt. Am Donnerstag, 27. November, stehen somit Richard Strauss’ Metarmophosen für 23 Solostreicher und Béla Bártoks Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta auf dem Programm. Am Folgetag, 28. November, bringen Studierende der Bläserklassen Richard Strauss’ Sonatine Nr. 1 F-Dur „Aus der Werkstatt eines Invaliden“ zu Gehör. Die Hochschule wird das Konzert mithilfe Studierender des Erich-Thienhaus-Instituts live ins Netz übertragen. Ort ist der YouTube-Kanal unter www.youtube.com/c/HochschulefürMusikDetmold.

Strauss‘ Metamorphosen sind ein Spätwerk des Komponisten, das als Folge seiner Kriegswirren im Jahr 1945 entstanden ist. Aus einer anfänglichen Skizze entwickelte sich ein Chor von 23 Solo-Streichern, in dem die Instrumente ein Thema einem Klagemotiv gleich immer wieder aufgreifen und verarbeiten. Bartóks Werk zeichnet sich vor allem durch rhythmische und spielerische Raffinessen aus. Glissandi, „knallendes Pizzicato“ und Arpeggio-Effekte verschmelzen in der Musik mit den Volksliedern aus den vielen Reisen des Komponisten. Die Sonatine mit dem Beinamen „Aus der Werkstatt eines Invaliden“ komponierte Strauss nach erfolgreicher Genesung von einer Krankheit. Das Werk ist eine Huldigung an die ursprünglich für Holzbläser gedachte Bläserserenade Mozarts. Die hinzugefügten Blasinstrumente verleihen der 1943 komponierten Sonatine von Strauss einen nahezu sinfonischen Charakter. 

Ins Virtuelle verlegt: Florian Ludwig und das Hochschulorchester bringen Programm im Netz zu Gehör. Foto: HfM Detmold/Frank Beyer