„Uh? Ah!“ Digitale Uraufführungsreihe – Kooperation des Landestheaters Detmold mit UdK Berlin und Folkwang UdK Essen.

Das Landestheater Detmold bringt am Freitag, 25. Februar, um 19:30 Uhr mit „Garagenblues“ Teil 2 seiner dreiteiligen digitalen Uraufführungsreihe „Uh? Ah!“ in Kooperation mit dem Studiengang Szenisches Schreiben der Universität der Künste Berlin und dem Studiengang Regie der Folkwang Universität der Künste. Zu sehen sind die dabei entstandenen rund halbstündigen Videos auf der Webseite des Landestheaters Detmold vom Premierenzeitpunkt an kostenlos und on demand.

Für „Garagenblues“ inszenierte Alexander Vaassen den Text von Anaïs Clerc. Agathes (Natascha Mamier) Auto ist kaputt. Ausgerechnet jetzt, da ihr kleiner Sohn zu Besuch kommen soll. Helena (Stella Hanheide), Inhaberin der kleinen Werkstatt, in der Agathe strandet, kann den Schaden nicht rechtzeitig beheben. Sie kann aber gut verstehen, warum Agathe ihr Auto nicht in die andere Autowerkstatt des Ortes bringen möchte, die ihrem Ex-Mann gehört. Schließlich haben die Zeitungen ausführlich von dem Vorfall berichtet, der der Scheidung vorausging. Helena beschließt, Agathe zu helfen. Dabei wird den beiden Frauen klar: Um sich auch unter widrigen Umständen treu zu bleiben, braucht es manchmal nur eine andere Person, die einem Mut macht.

Am Sonntag, 27. März um 19:30 Uhr endet die „Uh? Ah!“-Reihe mit dem dritten Teil, „Die Unzulänglichkeit der Dinge“, für die Inszenierung ist Luis Linus Koch verantwortlich: Zwei Dinosaurier des Kulturbetriebs sitzen sich gegenüber: Matthias (Patrick Hellenbrand), Intendant eines Staatstheaters und Pierrot (Gernot Schmidt), Schauspieler, seit 40 Jahren an dieser Bühne beschäftigt. Selbst Bertolt Brecht kannte er noch persönlich. Und dieser wusste ihn zu schätzen. Doch inzwischen haben sich die Zeiten geändert: Draußen wütet die Pandemie, die Klimakatastrophe hat die Erde im Griff und der Politik fällt nichts Besseres ein, als die Mittel für Kultur weiter zu kürzen. Vor die Frage gestellt, ob er zwei junge, günstige Spieler oder einen alten, teuren beschäftigen will, scheut Matthias sich, das Unvermeidliche auszusprechen. Und Pierrot macht es ihm nicht leicht. So schweigen sie einander an, plaudern über die Möglichkeiten der Poesie, Kantinenessen und beobachten Stubenfliegen. Ist es denn nicht eigentlich so, dass sich das Theater längst selbst abschafft?

Foto: Marc Lontzek