Planstraße auf der Poppenbrede heißt jetzt Auguste-Bracht-Weg.

Neue Baugebiete, neue Straßen. Auf der Poppenbrede in Jerxen Orbke wurde seit Ende März nach einem Namen gesucht (wir berichteten). In diesem Zusammenhang waren die Detmolderinnen und Detmolder aufgefordert Namensvorschläge einzureichen. Der Vorschlag „Auguste-Bracht-Weg“ wurde jetzt einstimmig vom Rat gewählt.

Auf den ersten Blick hat die Oerlinghauserin nicht viel mit Detmold zu tun. 1875 in der Bergstadt geboren arbeitete sie zunächst als Wäschenäherin. Obwohl Frauen in der Kaiserzeit nicht politisch aktiv sein durften, engagierte sie sich im sozialdemokratischen Arbeiterverein und machte sich dort einen Namen. Als 1919 dann das aktive und passive Frauenwahlrecht eingeführt wurde, drängte man sie regelrecht dazu, für die SPD für den Lippischen Landtag zu kandidieren. Sie war die erste Frau, die dort als Abgeordnete einzog. Fortan pendelte sie zwischen Oerlinghausen und Detmold setzte sich im Landtag vor allem für berufstätige Frauen ein.

Ihre Tätigkeit währte allerdings nur bis zur zweiten Legislaturperiode, die schon im Jahre 1921 begann. Damals stand es um die Verkehrsverbindungen zwischen Oerlinghausen und Detmold noch nicht zum besten, sodass der Landtag für Auguste Bracht nicht so einfach zu erreichen war.

Auguste Bracht blieb zeitlebens unverheiratet und lebte bei ihrem Vater, um den sie bis zu dessen Tod im Jahr 1927 kümmerte. Sie selbst starb Ende Mai 1939 an einer Krebserkrankung in einem Bielefelder Krankenhaus.