Machen Sie sich und ihre Kinder sichtbar!

Kreis Lippe. Das Jahr neigt sich dem Ende zu und die Tage sind dunkler geworden. Egal ob auf dem Weg zur Schule oder zur Arbeit – wer morgens das Haus verlässt, tut dies momentan in der Regel im Dunklen. Daher ist es besonders wichtig, dass Sie und Ihre Kinder zu Fuß oder auf dem Rad gut sichtbare, reflektierende Kleidung tragen.

Das Verkehrssicherheitsberatungs-Team der lippischen Polizei kontrolliert aktuell jeden Morgen an unterschiedlichen Schulen in Lippe, wie gut Kinder und Jugendliche in der Dunkelheit zu Fuß oder auf ihren Fahrrädern gesehen werden können. Einige Kids sind durch reflektierende Kleidung und Lampen besonders gut zu erkennen. Leider treffen die Kolleginnen und Kollegen der Verkehrssicherheitsberatung aber auch viele mit zu dunkler Kleidung und fehlender oder unzureichender Beleuchtung am Fahrrad. Dabei ist aufgefallen: Einige Kinder wissen beispielsweise gar nicht, wo sie ihr Fahrradlicht überhaupt einschalten können. Und vor allem Jugendliche müssen vermehrt darauf hingewiesen werden, dass sie morgens im Straßenverkehr in dunkler Kleidung nicht wahrgenommen werden.

Die Kontrollen an den Schulen nutzt die Verkehrssicherheitsberatung der Polizei Lippe, um Kinder und Jugendliche zum Thema „Sicherheit durch Sichtbarkeit“ aufzuklären und zu sensibilisieren: Was lauern für Gefahren im dunklen Straßenverkehr? Und wie kann ich mich zu Fuß oder auf dem Rad ganz einfach, aber effektiv sichtbar machen? Diese Präventionsgespräche werden auch immer gerne mit dem Hinweis auf das Tragen eines Helmes verbunden – denn mit Helm können nachweislich 60 Prozent der schweren Kopfverletzungen bei Fahrradunfällen vermieden werden. Besonders empfehlenswert sind Helme, die reflektieren und/oder eigenes Licht besitzen. Denn wenn die Reflektoren gut am Körper verteilt werden, wird die Sichtbarkeit nochmal erhöht, weil der menschliche Bewegungsablauf leichter zu erkennen ist.

Im Straßenverkehr sind bei Dunkelheit neben Kindern und Jugendlichen auf dem Schulweg in ländlichen Regionen auch ältere Menschen, die dunkel gekleidet sind, besonders gefährdet. Sie bewegen sich nur langsam und haben in Gefahrensituationen eine verminderte Reaktionsfähigkeit. Auch Zweiradfahrende sind wegen ihrer schmalen Silhouette und einer zum Teil schwachen Eigenbeleuchtung im Dunklen kaum zu erkennen. Ebenso können Personen, die zu Fuß bzw. joggend unterwegs sind und schlecht beleuchtete Straßen nutzen, nur schwer von anderen Verkehrsteilnehmenden wahrgenommen werden. Auch Tiere leben in der Dunkelheit gefährlich: Vierbeiner sollten für den Spaziergang stets mit einem speziellen Leuchthalsband oder einer Reflektorjacke/-weste und einer Leine mit Reflektorstreifen ausgestattet werden und besser an die Leine genommen werden, statt im Dunklen frei herumzulaufen.

Nur mit reflektierender Kleidung und Reflektoren ist man im Straßenverkehr auf Distanz ausreichend sichtbar:

- Eine Person mit dunkler Kleidung ist im Abblendlicht eines 
Fahrzeuges lediglich auf 25 Meter sichtbar. Ein Auto legt diese 
Strecke, bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h, in nur einer 
Sekunde zurück. Ein Anhalten oder sicheres Ausweichen ist hier 
völlig unmöglich.
- Eine Person mit heller Kleidung ist auf 40 Meter sichtbar. Auch 
diese Distanz reicht in den meisten Fällen nicht zum Anhalten.
- Eine Person mit reflektierender Kleidung ist jedoch auf 140 
Meter sichtbar - hier bleiben immerhin sechs Sekunden Zeit zum 
Reagieren. 

Der Leiter der Direktion Verkehr, Polizeirat Peter Pauls, ist selbst Vater von drei Kindern. Er richtet sich mit einem Appell an alle Verkehrsteilnehmenden: „Egal ob Sie zu Fuß, mit dem Rad oder dem Auto unterwegs sind – bitte helfen Sie mit, schwere Unfälle zu verhindern, und machen Sie sich sichtbar. Nur so haben alle Verkehrsteilnehmenden die Möglichkeit, Sie frühzeitig zu erkennen und Ihnen im Straßenverkehr rücksichtsvoll zu begegnen. Bitte achten Sie insbesondere als Eltern unbedingt darauf, dass Ihre Kinder das Haus morgens mit gut sichtbarer und leuchtender Kleidung bzw. Fahrradausstattung verlassen, damit sie sicher wieder zu Hause ankommen.“