Lippisches Landesmuseum Detmold ist mit virtueller Ausstellung Teil eines internationalen Projekts.

Die Pandemie hat alles verändert. Kaffeetrinken mit Freunden, ein Konzertbesuch mit Bekannten, oder ein Rundgang in einer Ausstellung, all diese alltäglichen Freizeitaktivitäten gibt es im Moment nicht. Corona legt einen großen Teil des täglichen Lebens lahm. Es ist noch nicht klar, wann Kultureinrichtungen ihre Türen für Besucherinnen öffnen werden. Es wird sicherlich noch einige Zeit dauern, bis sich das Leben wieder normalisiert. Alles schlecht im Moment? Keinesfalls, denn hinter den Kulissen wurde und wird munter und sehr motiviert weitergearbeitet. Die Krise, denn Kultur ohne Besucher ist eine Krise, ließ Museen und andere Kultureinrichtungen enger zusammenrücken, zum Teil sogar grenzüberschreitend.
„Die Kultureinrichtungen sitzen ja quasi alle im selben Boot. Museen in ganz Europa mussten von heute auf morgen ihre Türen schließen, Ausstellungen verschieben, oder sogar ganz absagen und plötzlich ihre Inhalte digital vermitteln. Im Netz gibt es keine Grenzen, deshalb kam es mit vielen Museen zu einem wirklich spannenden und produktiven Erfahrungsaustausch, der zu innovativen Ideen führte“, sieht Mario Rakuša, Pressesprecher im Lippischen Landesmuseum Detmold, in der aktuellen Situation auch etwas Positives.

„Wir sind Teil eines spannenden virtuellen Projekts, Ich glaube. Also bin ich., initiiert von unseren Kolleginnen im Regionalmuseum Maribor in Slowenien“, erklärt Rakuša. Die zweitgrößte slowenische Stadt Maribor war 2012 Europäische Kulturhauptstadt, ein Ereignis, das der Kultur in der Stadt unweit der österreichischen Grenze, frisches Leben einhauchte. Der Kontakt wurde schon während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 geknüpft. Gar nicht mal verwunderlich, denn die beiden Museen sind mit den Schwerpunkten ihrer Sammlung durchaus vergleichbar. Beide Häuser beschäftigen sich mit der jeweiligen Landesgeschichte und der Lebensweise der Menschen durch einen langen Zeitraum. Zu den Themenbereichen gehören auch die Religion und der Glaube. Mit Reformation in Lippe beteiligt sich das Lippische Landesmuseum an diesem Projekt. Die Reformation veränderte schlagartig die religiöse Alltagswelt. Lippe war dabei ein ungewöhnlicher Sonderfall, denn hier entschieden die Landesherren über die Konfession Ihrer Untertanen – per Machtwort. Wie es in Lippe zur Einführung des lutherischen und einige Jahrzehnte darauf des reformierten Bekenntnisses kam, wurde bereits 2017 in einer vielbeachteten und hochgelobten Ausstellung gezeigt. Nun wird das Thema einem internationalen Publikum virtuell nähergebracht.

„Ich glaube. Also bin ich.“ ist ein internationales, ständig wachsendes Projekt, das im Internet einen Lebensraum gefunden hat. Das Lippische Landesmuseum ist das erste Museum aus dem deutschsprachigem Raum das zu diesem Projekt eingeladen wurde. Beteiligt sind aktuell das Artis Center Belgrad und das Museum der Vojvodina Novi Sad aus Serbien, das Museum Slawoniens in Osijek und das Archäologische Museum Zadar aus Kroatien sowie das Maritime Museum in Piran aus Slowenien.

„Wir sind sehr froh, bei diesem internationalen Projekt dabei zu sein. Gerade jetzt, in dieser Zeit können wir Kultur eben nur digital zu den Menschen bringen. Aber, virtuelle Ausstellungen können und werden Museumsbesuche nicht ersetzten, denn nichts ist besser als das Original“, bewertet der Pressesprecher die Kooperation, die im Netz unter: https://museum-mb.si/de/verovanje-na-ukaz/ jederzeit zu sehen ist.

Foto: Lippisches Landesmuseum Detmold