4.000 Euro an Preisgeldern gehen an Studierende mit eigenen Konzertformaten.

Kreative musikalische Beiträge auf einer mobilen Kleinstbühne präsentieren und damit gleichzeitig die Musik zu den Menschen bringen – dieses besondere Format war gleichzeitig Inhalt der zweiten Auflage des Hochschulwettbewerbs PlayGround. Insgesamt fünf studentische Teams hatten dazu Beiträge eingereicht, die das ganze Spektrum zwischen Musik, Tanz, Schauspiel und Performance ausloteten. Präsentiert wurden die Konzepte auf der Bühne des Tiny Music Houses, das von den Dortmunder Philharmonikern für diesen Zweck zur Verfügung gestellt worden war. Die Endausscheidung wurde am 10. Mai inmitten der Stadt Detmold im Schlosspark des Fürstlichen Residenzschlosses ausgetragen.

„Ein solches Format ist eine Bereicherung für Detmold und für die Studierenden“, hob Prof. Lydia Grün eingangs zu ihrer Laudatio auf die Mitwirkenden des Hochschulwettbewerbs PlayGround hervor. „Nicht zu wissen, wie das Publikum auf ein interaktives Geschehen auf einer mobilen Bühne reagiert, erfordert Mut zum Risiko“ – und das sei genau die Hauptherausforderung eines solchen Wettbewerbs gewesen, der sich alle Teilnehmenden mit Bravour gestellt haben.

Entschieden habe man sich dazu, einen geteilten zweiten Preis jeweils in Höhe von 1.500 Euro zu vergeben. Mit einem wurde das Ensemble 3xElementS bedacht, das aus den drei Studierenden Maren Schoppenhorst, Noemi Seng und Tom Sander bestand. Atem(x)weg – so lautete der Titel ihres Beitrages, der ein Phänomen thematisierte, das alle Menschen von der Geburt bis zum Tod miteinander verbinde: der Atem. Musikalische Beiträge, wie u. a. Distlers „Totentanz“, verschränkt mit Gedichten von Else Lasker-Schüler schufen ein eindrucksvolles Bühnenerlebnis, das historische Impulse mit der Gegenwart verknüpfte und damit zurecht auch eine Sonderförderung Diversität der Gleichstellungsbeauftragten der Hochschule in Höhe von 500 Euro erhielt. Den weiteren Preis erhielt die Studierende Birgit Eckenweber, die zusammen mit Kristina Böcher (Kostüme), Yuri Mizobuch (Mezzosopran) und Dominik Prager (Musik- und Klangregie) die weibliche Form der Pinocchia schuf. Ihre Darbietung „Pinocchia on the road – ein Intermezzo für Sopran und Tonträger“ wendete sich an Kinder im Grundschulalter von 5 bis 8 Jahren. Angelehnt an die Abenteuer des Pinocchio nach dem Kinderbuchklassiker von Carlo Collodi thematisierten die Mitwirkenden, diesmal aus der Sicht einer weiblichen Protagonistin, die Konfrontation mit den akustischen Verführungen der heutigen Zeit.

Zwei weitere Beiträge wurden mit einer Impulsförderung in Höhe von 500 Euro bedacht.

Mit „PlayGround“ reagiert die Hochschule auf die besonderen Herausforderungen des Kulturbetriebs in Zeiten der Pandemie. Dabei möchte sie ihren Studierenden den Wiedereinstieg ins Konzertgeschehen ermöglichen und Publikum zurückgewinnen. Gleichzeitig ist der Wettbewerb eine Spielfläche für neue Konzertformate, die den nötigen Raum bieten, sich künstlerisch auszuprobieren und Produktionen für den freien Markt zu entwickeln. Zu den Mitgliedern der Jury zählten neben Prof. Lydia Grün (Musikvermittlung) Prof. Godelieve Schrama (Prorektorin für Künstlerische Angelegenheiten), Prof. Norbert Stertz (Horn), Prof. Heike Arnold-Joppich (Elementare Musikpädagogik), Prof. Dr. Mark Barden (Komposition), Christian Kleinert (Sprecherziehung, Sprachgestaltung), Andrea Hoever (Dortmunder Philharmoniker) sowie Nicole Lena de Terry als studentische Vertreterin. Von der Stiftung der Hochschule für Musik Detmold wurden Preisgelder in Höhe von 4.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Foto: HfM Detmold/Frank Beyer