Die Peter Gläsel Schule wurde für das Projekt „future lab“ ausgezeichnet – Themenabend zum Tag der Kinderrechte.

Die Peter Gläsel Schule in Heidenoldendorf wurde in Berlin für das Projekt „future lab“ im MIXED UP Wettbewerb für kreative Kooperationen 2022 im offenen Ganztag in der Kategorie „Partizipation und Demokratie“ ausgezeichnet. Für die Schule nahm Lernbegleiterin Katinka Sasse den Preis entgegen.

Der MIXED UP Preis wird seit 2005 gemeinsam vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung ausgelobt. Er zeichnet kreative Projekte und regelmäßige Angebote Kultureller Bildung für Kinder und Jugendliche aus, die durch ein Kooperationsteam umgesetzt werden.

Kinder wählten ihre Bildungsangebote selber aus
Im PRRITTI-Bildungsmodell, das Grundlage für die pädagogische Arbeit an der Grundschule ist, stellt künstlerisch-kulturelle Bildung ein Kernprinzip dar. Kinder sind in der Peter Gläsel Schule Experten in eigener Sache. Sie gestalten ihre Lernprozesse aktiv mit und lernen durch Erleben.

Ebenso ist das Thema Nachhaltigkeit im Schulalltag fest verankert. „Gemeinsam mit den Kindern entwickeln wir künstlerische Lernformen und Ideen rund um unser gesellschaftliches Zusammenleben in der Zukunft“, sagt Josef Köhler als Mitbegründer und Qualitätsmanager der Schule. In sämtlichen Prozessen spielt Partizipation über direkte Beteiligung der Kinder eine zentrale Rolle. Auch im Projekt „future lab“ haben sie den Prozess von der Entwicklung bis zur Umsetzung mitgestaltet und alle unterschiedlichen Blickwinkel miterlebt. Sie bringen ihre Erfahrungen, aber auch ihre Fantasie ein. „Vom ersten Schuljahr an fragen wir die Schüler nach ihren Wünschen, nach ihren Ideen und wie sie sie umsetzen wollen. Kinder haben meistens sehr unmittelbare Bedürfnisse und wollen direkte Ergebnisse. Dadurch lernen sie, selbst Dinge zu gestalten, sich eigene Gedanken zu machen und ihre Bedürfnisse zu äußern. Das macht sie zu sehr selbstständigen Menschen“, ist Köhler überzeugt.

Im Projekt „future lab“ wird all das sichtbar. So gehörten das Theaterspielen, der Kunstpavillon, das Anlegen eines nachhaltigen Schulgartens, Filme selber drehen und schneiden zu den Bildungsangeboten, die sich die Kinder für einen Zeitraum von sechs Wochen auswählen konnten. Projektpartner der Detmolder Grundschule waren und sind dabei „Art at Work“, das Filmhaus Bielefeld und die „Gemüse Ackerdemie“. Sie alle arbeiten u.a. im Projekt „future lab“ zusammen, bei dem sich die Schüler mit den 17 Zielen der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene auseinandersetzen.

Gemeinsam mit den Lernbegleitern der Grundschule legten die Kinder im „future lab“ u. a. einen Schulgarten an. Die bundesweit agierende „Gemüse Ackerdemie“ hat sie dabei nicht nur professionell begleitet, sondern war auch schon in der Konzeptionsphase des Projekts mit an Bord. Mit dem Künstlerkollektiv „ART at WORK“ wird das gesamte Außengelände der Schule in den nächsten Jahren gemeinsam mit den Kinder in ein begehbares Kunstwerk aus nachhaltigen Materialien verwandelt. Mithilfe der Medienpädagogin Katinka Sasse, die sowohl für die Peter Gläsel Schule als auch für das Filmhaus tätig ist, wurde alles filmisch dokumentiert.

Kinderrechte sollen im Alltag sichtbar werden
Stefan Wolf, Geschäftsführer des Schulträgers, der Detmolder Peter Gläsel Stiftung, freut sich mit Schulleiter Reto Friedli und dem Schulteam über die Auszeichnung: „Wir sehen uns dadurch auf unserem Weg bestätigt, Bildung und Nachhaltigkeit miteinander zu verknüpfen. Die Herausforderungen der Zukunft können die Kinder von heute nur lösen, wenn wir sie konsequent beteiligen.“ Kinder in allen Entscheidungen, die sie betreffen, mit einzubeziehen und ihre Meinung ernst zu nehmen bildet mit den anderen von der UN verabschiedeten Kinderrechten für die Stiftung die Grundlage der pädagogischen Arbeit. Deshalb will sie sich dafür einsetzen, die im Jahr 1989 in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Rechte in Detmold sichtbar zu machen. Wolf sagt: „Jedes Kind hat – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder sozialem Status – universelle Rechte. Wir wollen uns dafür einsetzen.“

Regelmäßig finden unter dem Motto „Lasst uns reden…“ Themenabende mit einem Gesprächsimpuls zu unterschiedlichen Themen in der Peter Gläsel Schule statt. Ziel dieser Veranstaltungen ist es, zum Nachdenken und gemeinsamen Austausch anzuregen.  Aus Anlass des Tages der Kinderrechte setzt sich die Schule in der Woche ab dem 21. November speziell mit dem Thema „Kinderrechte“ auseinander. In den Räumlichkeiten der Schule in der Klingenbergstraße 12 wird eine Abendveranstaltung aus der Reihe „Lasst uns reden…“ am 24. November, um 19:30 Uhr Gelegenheit bieten, sich über das Thema „Kinderrechte im Alltag“ auszutauschen. Dazu sind interessierte Besucher herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Foto: Andi Weiland