LWL-Freilichtmuseum Detmold ist als erstes Freilichtmuseum Mitglied geworden.

Das Thema Biodiversität ist fest in der DNA des LWL-Freilichtmuseums Detmold verankert. Bereits seit den 1980er Jahren setzt sich das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) für die Artenvielfalt ein. Nun ist ein weiterer Baustein hinzugekommen, denn das Museum ist seit Kurzem Mitglied der Globalen Koalition für Artenvielfalt, die die Europäische Kommission 2020 initiiert hat. Ziel ist es, ein möglichst großes Unterstützungs-Netzwerk zu schaffen. Weltweit ist das Detmolder das erste Freilichtmuseum, das der Koalition beitritt.

Das Artensterben bedroht unser Ökosystem, sowohl viele Tier- als auch Pflanzenarten sind in Gefahr. Wissenschaftler schätzen, dass etwa eine Million Arten unmittelbar vom Aussterben bedroht sind. Bei der 15. Vertragsstaatenkonferenz des UN-Abkommens zum Erhalt der Artenvielfalt CBD, die in diesem Oktober stattfinden soll, werden unter anderem neue Biodiversitätsziele beschlossen. Um diesem Anliegen Gewicht zu verleihen, hat der Kommissar für Umwelt der Europäische Kommission, Virginijus SinkeviÄius, 2020 die globale Koalition #UnitedforBiodiversity ins Leben gerufen und Nationalparks, Forschungszentren, Wissenschafts- und Naturkundemuseen, Botanische Gärten, Zoos und Aquarien zur Beteiligung aufgerufen.

Ob die Einrichtung eines eigenen Bienenzentrums, ein Projekt zur Erhaltung alter Pflanzensorten oder Führungen, Veranstaltungen und Workshops, auf vielen verschiedenen Ebenen setzt sich das LWL-Freilichtmuseum Detmold für die Artenvielfalt ein. Die unterschiedlichen Themen sollen nun noch einmal in einer Reihe gebündelt werden, die jeden Freitag in den sozialen Netzwerken verschiedene Aspekte der Biodiversität aufgreift und praktische Tipps gibt, was man zu Hause im eigenen Garten für die Artenvielfalt tun kann.

Los geht es am Freitag, 30. April mit den Obstbäumen, die zu jeder Jahreszeit etwas zu bieten haben, aber gerade jetzt zur Blütezeit ein besonderes Erlebnis sind. „Die Blüten sind nicht nur hübsch anzusehen, Obstbäume liefern auch Nahrung für viele Insekten. Das Fallobst im Herbst wird von Schmetterlingen, Vögeln und Säugetieren genutzt, in den Baumhöhlen von alten Obstbäumen können Steinkauz, Fledermaus und Siebenschläfer eine Wohnung finden“, erklärt die LWL-Landschaftsökologin Agnes Sternschulte. Und ergänzt: „Vom Menschen nicht so gern gesehen, aber ökologisch wertvoll sind auch die vielen Insekten wie Blattläuse, Apfelwickler, Apfelblütenstecher und Co, die wiederum wertvolle Nahrung für die Vögel sind und Florfliegen, Ameisen, Springspinnen, Raubwanzen und Marienkäfer anlocken.“ Mit einem Obstbaum im Garten oder einer Pflanzenpatenschaft in einem regionalen Projekt könne man also schon einiges zur Vielfalt beitragen. Die Museumsbeiträge sind auf Facebook und Instagram zu finden.