Jonas Aumiller spielt Brahms und eigene Transkriptionen

Als „verschleierte Sinfonie“ bezeichnete Robert Schumann die Klaviersonate Nr. 3 in f-Moll von Johannes Brahms. Und das zurecht: Mit seinem Opus 5 hatte Brahms die formalen Grenzen jenseits der Sonatengattung ausgelotet. Entstanden ist ein impulsives und gleichzeitig lyrisches Werk. Der 25-jährige Pianist Jonas Aumiller hat es nun für die neue CD der HfM Detmold aufgenommen. Er hatte 2021 den Brahms-Klavierwettbewerb der Hochschule gewonnen und neben dem Preisgeld und Anschlussengagements die Möglichkeit einer CD-Produktion erhalten. Auf dieser erklingt nicht nur die Sonate, sondern auch eine weitere Besonderheit: Zwei Sinfonische Dichtungen von Franz Liszt, die der Preisträger eigens für diesen Anlass transkribiert hat.

Die Sinfonischen Dichtungen von Liszt haben sich Jonas Aumiller schon früh eröffnet. „Seitdem gab es immer wieder Phasen, in denen ich mich intensiv damit beschäftigt habe. Dabei habe ich bedauert, dass ich sie nur hören und nicht spielen konnte“, sagt er. Deshalb machte er in Corona-Zeiten aus der Not eine Tugend und fertigte selbst Transkriptionen dieser Orchesterwerke an, um sie für sich spielbar zu machen. Damit verbindet er einen persönlichen Bildungsauftrag, nämlich diese seiner Meinung nach vernachlässigte Seite Liszts einem interessierten Publikum näher zu bringen. Die Kombination mit der Klaviersonate von Brahms, die zu Jonas Aumillers Lieblingskompositionen zählt, ergab für ihn einen sinnvollen dramaturgischen Rahmen. „Alle drei Werke sind orchestral im Charakter und wurden zufälligerweise im Jahr 1854 uraufgeführt“, so der Pianist, der u. a. an der berühmten Juilliard School of Music in New York studierte und Wettbewerbe in Japan und Italien gewann. 2013 durfte er auf Einladung des damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck in Schloss Bellevue in Berlin auftreten. Er gab Recitals in der renommierten deutschen Konzertreihe „Winners and Masters“ in München, beim Schleswig-Holstein Musik Festival, beim Pianistenfestival Böblingen, im UNESCO Weltkulturerbe Schloss Corvey in Höxter, bei der International Academy of Music in Italien, der Mozart Foundation Italy und beim Summit Music Festival in New York.

Aufgenommen und produziert wurde die CD von Studierenden des Erich-Thienhaus-Instituts unter der Leitung von Prof. Werner Dabringhaus. Erhältlich ist sie ab sofort zu einem Preis von 10 Euro über die Hochschule sowie beim Haus der Musik in Detmold.


Bildunterschrift: Die neue Hochschul-CD enthält Werke von Brahms und Liszt/Aumiller 

Bildrechte: HfM Detmold