Kreis Herford und TH OWL unterzeichnen Kooperationsvereinbarung für neuen Studiengang.

Zum Wintersemester 2022 startet die Technische Hochschule OWL (TH OWL) mit finanzieller Unterstützung des Kreises Herford den berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang „Digital Management Solutions“ (DiMS)“. Der Studiengang richtet sich an Berufserfahrene aus den Unternehmen im Kreis Herford – sowohl aus dem technischen als auch aus dem kaufmännischen Bereich. Die entsprechende Kooperationsvereinbarung wurde Mittwoch in Hiddenhausen bei der „Peter Lacke Holding GmbH“ unterzeichnet.

Insgesamt können mindestens 20 Studierende an dem Studiengang teilnehmen. Sie erhalten einmal in der Woche Präsenzunterricht auf dem Herforder Bildungscampus und nehmen zusätzlich an digitalen Sitzungen teil. Der Studiengang ist zunächst für fünf Jahre bis 2027 geplant – bei erfolgreicher Durchführung kann er auch darüber hinaus als berufsbegleitender Weiterbildungsstudiengang auf dem Bildungscampus Herford fortgeführt werden.

Der Kreis Herford bezuschusst den Studiengang über die fünf Jahre mit insgesamt über 4 Mio. Euro. Damit werden die Unternehmen im Kreis gezielt unterstützt, denn: „Das Konzept und die Inhalte sind optimal auf die aktuellen Bildungsbedürfnisse der Unternehmen im Kreis Herford zugeschnitten“, erklärt Landrat Jürgen Müller, der weiter ausführt: „Uns ist es als Kreis wichtig, den Wirtschaftsstandort Herford und Umgebung zu stärken und weiterzuentwickeln. Dazu zählt auch, entsprechende Bildungsangebote vorzuhalten. Das gelingt uns mit dem neuen Studiengang an der TH OWL. Durch die Arbeit der Studierenden an Zukunftsthemen der regionalen Unternehmen entsteht zudem ein Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, von dem der ganze Kreis Herford sicherlich profitieren wird“.

Ein neugegründeter Beirat unterstützt die regionalspezifische Ausrichtung des Studiengangs und berät die TH OWL zur Praxisorientiertheit.

Die Studierenden werden mit dem neuen Studiengang auf die zunehmenden Herausforderungen der Digitalisierung in allen Unternehmensbereichen vorbereitet, erläutert Professor Dr. Jürgen Krahl, Präsident der Technischen Hochschule OWL: „Die digitale Transformation zieht sich nicht erst seit Corona unaufhaltsam durch die Wirtschaft. Nur, wenn in den Unternehmen und Einrichtungen auf allen Ebenen entsprechendes Wissen vorliegt, können digitale Geschäftsmodelle entwickelt, neue Märkte erschlossen und Kosten bei den Arbeitsabläufen gesenkt werden“, sagt Prof. Dr. Krahl, der das gemeinsame Vorhaben als eine Art „Pilot-Studiengang“ sieht: „Von unserem Konzept profitieren sowohl die Studierenden als auch die Wirtschaft. Der neue Studiengang ist ein weitgehend einmaliges Konstrukt und ein Zukunftsmodell. Wir beschreiten mit ihm einen neuen Weg, ohne die bewährten Formate einzuschränken“.

Wie die Studierenden zu Digitalisierungs-Experten in ihren Unternehmen werden, erklärt Prof. Dr. Josef Löffl, Leiter des Studiengangs: „Der Studiengang besteht aus verschiedenen Phasen. Zunächst geht es um die Theorie und das Lernen: Die Studierenden sollen Denkmuster der Digitalisierung vertiefen. Dieser Lerninput wird dann im Anschluss angewendet. Eine ganz wichtige Rolle spielt dabei die agile, oftmals internationale Projektarbeit im Team. Es werden keine Projekte simuliert, sondern vielmehr konkrete Projekte der beteiligten Unternehmen als Vehikel für die Vermittlung von akademischen Inhalten genutzt“, sagt Prof. Dr. Josef Löffl. „Die Studierenden lernen so, dass im Studiengang Gelernte in der Praxis auf viele verschiede Bereiche zu adaptieren“.

Von dem Konzept überzeugt ist auch die „Peter Lacke Holding GmbH“. Geschäftsführer David Peter betont die Relevanz des Studiengangs: „Digitalisierung ist bei uns und vielen anderen Unternehmen ein ganz zentrales Thema. Bei uns betrifft es alle Abteilungen und Bereiche. Es ist sehr spannend, dass der gesamte Themenkomplex mit dem angestrebten Studiengang mit einer akademischen Linie betrachtet wird, die bei uns in den Unternehmen Anwendung findet“.

Foto: TH OWL