Die internationalen Kontakte der Stadt laufen in Pandemiezeiten weiter – mit digitalen Hilfsmitteln.

Alle Präsenzveranstaltungen und Begegnungen zu den Europatagen sind abgesagt, die aktuelle Pandemielage ist nach wie vor ernst und braucht zur Bewältigung die gemeinsamen Kräfte über die Grenzen hinaus. „Für die Weiterentwicklung der EU brauchen wir ein breites Engagement der Zivilgesellschaft. Die Corona-Pandemie darf nicht dazu führen, dass Dialog, Austausch und Zusammenarbeit für Europa unterbrochen werden“, sagt NRW-Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner.

Das Motto der diesjährigen Europawoche lautet: „#EUnited – gemeinsame Vision für die Zukunft“. Die Stadt Detmold nimmt dieses Motto zum Anlass, die Visionen zum Thema „Nachhaltigkeit“ aus der Perspektive von Jugendlichen vor Ort zu durchleuchten und regt zum digitalen Austausch unter Schulklassen der Partnerstädte an. Nur wer in einem täglichen Lebensumfeld Nachhaltigkeit lebt, kann verstehen, dass eine nachhaltige Entwicklung die Bedürfnisse der heutigen Generation ohne Beeinträchtigung der Möglichkeiten künftiger Generationen decken wird.

Ziel des Projektes ist es, den Jugendlichen Möglichkeiten zum nachhaltigen Handeln in ihrem persönlichen Lebensumfeld zu zeigen. Wo sind die Chancen zur Veränderung und wo gibt es Grenzen? Durch den Austausch mit Jugendlichen in den Partnerstädten ergeben sich neue Perspektiven und Handlungsfelder, da die kulturellen Unterschiede einfließen werden. Die Wertigkeiten in nachhaltigen Aktionen werden sich länderspezifisch unterscheiden, und gerade diese Unterschiede bieten neue Chancen einen Blickwechsel vorzunehmen. Die Jugendlichen lernen voneinander und werden sich der europäischen/globalen Dimension des Themas bewusster. Die Jugendlichen werden ihre neuen Erkenntnisse in die Familien und Freundeskreise weitertragen und so zu Botschaftern des Nachhaltigkeitsgedankens werden.

Detmolds Europaschulen tragen diese Idee mit. Am Stadtgymnasium befasst sich eine achte Klasse intensiv mit dem Thema. Die Schüler haben sich Gedanken gemacht, was Nachhaltigkeit bedeutet und was sie dazu beitragen können. So findet Ben, dass wir „unsere Umwelt besser und stärker verwalten müssen, beispielsweise indem wir erneuerbare Energien nutzen, weniger Kunststoff verwenden und weniger Kohlendioxid produzieren“. Um nachhaltiges Leben besser durchführen zu können, erarbeiten die Schüler gemeinsam mit dem Team Europa der Stadt Detmold einen Stadtplan, in dem man sich bei verschiedenen Infopunkten über Nachhaltigkeit informieren kann. Dieser Stadtplan befindet sich im Aufbau und kann unter https://sustainability.Detmold.de eingesehen werden. Die Jugendlichen tauschen sich gleichzeitig mit Schüler von Partnerschulen in Savonlinna (Finnland), Saint-Omer (Frankreich) und Kaunas (Litauen) aus, um die verschiedenen Möglichkeiten in den Partnerstädten zu vergleichen und neue Ideen für die Zukunft zu überlegen. Sie alle so zu Botschaftern des Nachhaltigkeitsgedankens werden.

Neue Wege geht auch das Lycée du Pays de Saint Omer und das Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg in der Europawoche. Im Rahmen des „green projects“ der beiden Schulen aus Saint-Omer und Detmold trafen sich die Schülerinnen und Schüler „online“ und suchten gemeinsam nach Lösungen für eine nachhaltige Zukunft. Unter dem Motto „Umweltschutz fängt bei dir an!“ tauschten sie sich ausführlich über ihren Alltag aus. Bei einer gemeinsamen Analyse wurden konkrete Empfehlungen erarbeitet, wie jeder Einzelne in verschiedenen Bereichen des Lebens z.B. den Energie- und Wasserverbrauch reduzieren und Müll vermeiden kann.

Interessiert verfolgten Bürgermeister Frank Hilker und sein Kollege aus Saint-Omer, Francois Decoster, die Ergebnispräsentation der „jungen“ Generation und berichteten über die aktuellen nachhaltigen Veränderungen in ihren Städten. Vertreter beider Schulen haben sich darauf verständigt, den Austausch in Zukunft zu intensivieren und sobald möglich wieder persönliche Treffen zu realisieren.

Das Projekt Europawoche 2021 wird gefördert vom Land NRW.

Foto: Stadt Detmold