Bedarfe und Wünsche der Schulen stehen im Vordergrund.

Die Grundschulen stellen inzwischen einen wichtigen Teil des europaweiten Netzwerks der „Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage“ (SoR-SmC) dar. Um den besonderen Ansprüchen dieser Schulform im Netzwerk gerecht zu werden, gehen die Stadt Bielefeld und der Kreis Lippe gemeinsam neue Wege.

„Die stadt-, kreis- und bezirksweiten Treffen der Netzwerkschulen waren in den vergangenen Jahren hervorragend nachgefragt. Für die Grundschulen braucht es aber eigene Formate“, erläutert Brigitte Mundt vom Kommunalen Integrationszentrum (KI) der Stadt Bielefeld als SoR-Koordinatorin, zum Anlass des ersten Treffens der Courage-Grundschulen aus Lippe und Bielefeld. „Wir haben uns bewusst zusammengetan, um gemeinsam effektiver unsere Grundschulen unterstützen und von Anfang an einen breiteren Austausch gewährleisten zu können“, erklärt Koordinator Dr. Frank Oliver Klute vom KI des Kreises Lippe. Eine Idee, die bei den Schulen gut ankam.

Besonders die Abfrage der aktuellen Aktivitäten an den insgesamt acht teilnehmenden Schulen und vor allem der Bedarfe stand bei diesem Treffen im Vordergrund. Dabei wurde unter anderem deutlich, dass es für die Netzwerkarbeit Materialien und Formate bedarf, die auf die besonderen Ansprüche der Grundschuldidaktik ausgelegt sind, „um die Lehrkräfte an den Grundschulen bei der wichtigen Antidiskriminierungsarbeit optimal unterstützen zu können“, betonte Mundt.

SoR-SmC an der Grundschule müsse auf jeden Fall von den Erwachsenen initiiert und aktiv begleitet werden, waren sich alle Vertretenden der Schulen einig: „Der Anspruch, das Netzwerk aus der Schülerinnen- und Schülerschaft heraus zu gestalten, sei nicht alters- und entwicklungsgerecht“. Entsprechend wurden bei dem Treffen Austauschkanäle zwischen den Schulen verabredet und eine spezielle SoR-SmC-TaskCard für die Grundschulen entwickelt, in der jederzeit Wissen, Ideen, Projekte und Literatur gesammelt und allen zur Verfügung gestellt werden können.

Bei aller Euphorie war allen Anwesenden klar, dass die nächsten Schritte realistisch geplant werden müssen, um eine Überforderung der jeweiligen Teams zu verhindern. So werden sich die Grundschulen aus Lippe und Bielefeld jährlich treffen, um in diesem Format die Entwicklungsarbeit voranzutreiben. „Bei besonderen Anlässen werden wir uns auch häufiger treffen“, sagt Klute. Gerade die Möglichkeiten der Onlinekonferenzen böten da zeitnahe und fahrzeitsparende Formate.

Auf das große Ziel, ein Austauschtreffen der Grundschul-Schülerinnen und -Schüler aller Courageschulen aus Bielefeld und Lippe zu organisieren, einigten sich alle Teilnehmenden. Bei dieser Veranstaltung stehe dann auch die besondere pädagogische Herausforderung, Antidiskriminierungsarbeit für die Primarstufe aufzubereiten, mit im Vordergrund.

„Wir können feststellen, dass unser Angebot gut angenommen wurde und sich bereits erste Ideen zur Struktur der Zusammenarbeit und zu den kommenden Austauschtreffen, auch auf Schülerinnen- und Schülerebene, entwickelt haben“, zieht Mundt ein positives Fazit. „Offenbar haben wir einen wunden Punkt gefunden und heute gemeinsam mit den Schulen eine gute Perspektive und einen gangbaren Weg entwickelt, um die Antidiskriminierungsarbeit an den Grundschulen voranzutreiben zu können“, unterstreicht Klute.

Foto: Kreis Lippe