An der Berlebecke starten die Renaturierungsmaßnahmen.

Die Berlebecke bekommt mehr Platz (wir berichteten am 23. April). Im Zuge der Renaturierung und des Hochwasserschutzes bekommt sie in Teilabschnitten ein neues und verlängertes Bachbett. In Zukunft wird der Bach entlang der Paderborner Straße dann durch die Gewässeraue fließen. In diesem Zuge wird auch der Schmutzwassersammler umgelegt und erneuert.

Die Baumaßnahmen werden dabei in zwei Abschnitte geteilt. Im ersten Abschnitt wird dabei der Bereich zwischen dem Kirchweg und Am Rautenberg renaturiert, im zweiten Abschnitt geht es dann an den Abschnitt zwischen Am Rautenberg und der Friedrich-Ebert-Straße. „Wir heben im Prinzip eine große Badewanne aus, in der sich die Berlebecke ausbreiten darf“, erklärt Sebastian Büker von der Tiefbauplanung. Der Flusslauf wird grundsätzlich zwar beibehalten, allerdings soll sich die Berlebecke in ihrem neu gestalten Areal ihre Wege selber suchen. Bei der Planung hat man deshalb darauf geachtet, so viel wie möglich von der bereits gewachsenen Natur zu erhalten. „Bis auf ganz wenige Bäume, deren Wurzeln entweder die Umlegung des Schmutzwassersammlers behindert hätten, oder die wir entnommen haben, weil sie krank oder morsch waren, bleibt der Baumbestand komplett erhalten“, erläutert Klaus Zimmermann, Fachbereichsleiter Tiefbau und Immobilienmanagement. Bei Hochwasser werden die Bäume dann auf Inseln stehen und die Fließgeschwindigekeit auf natürliche Weise einbremsen.

Bisher gibt es in dem Detmolder Ortsteil noch keinen direkten Weg entlang der Berlebecke, dass soll sich nun ändern. Parallel zur Kanaltrasse wird ein Wirtschafts- und Unterhaltungsweg angelegt. Der ist für die Heiligenkirchner zwar begehbar, allerdings kein offizieller Wanderweg. Das machen auch die Pläne für die Wiese zwischen Fluss und Kirchweg deutlich. Dort soll eine offene Weide entstehen, auf der später einmal Galloway Rinder grasen sollen, so die aktuelle Planung. „Wir haben uns da ein ähnliches Projekt angeschaut, bei dem die Pflege der Auenwiese mit Rindern gut funktioniert und auch die Koexistenz von Tieren und Menschen gut klappt“, erzählt Heiligenkirchens Ortsbürgermeister Rainer Friedrich. Das Renaturierungsprojekt ist mit etwa einer Million Euro veranschlagt, wobei sich die Kosten etwa gleichmäßig auf die Kanalumlegung und -sanierung und die Renaturierung verteilen.

Foto: Merz

 

 

Plan: Stadt Detmold