KulturScouts OWL fördern digitale Vermittlungsformate für Kinder und Jugendliche.

Kulturelle Begegnungen auch dann ermöglichen, wenn persönliche Kontakte gar nicht oder nur eingeschränkt möglich sind: Das war das Ziel der Modellphase „Digitale Formate“ der KulturScouts OWL. Mit ihrer Unterstützung entwickelten Kultureinrichtungen digitale Rallyes, interaktive Websites und Live-Formate mit anschließendem Kreativteil. Die Ergebnisse stellt das Projekt jetzt in einer Publikation vor.
„Normalerweise besuchen Schulklassen mit uns die Kultureinrichtungen in OWL, um Kultur aktiv zu erleben“, erläutert Projektleiterin Frauke Grams. „Nach Ausbruch der Corona-Pandemie wollten wir diese Erfahrungen mithilfe digitaler Vermittlungsformate weiterhin möglich machen, wenn auch in veränderter Form.“

Das Interesse an dem Vorhaben war groß und dementsprechend vielfältig fielen die von den Kultureinrichtungen neu entwickelten Programme aus: Von digitalen Schnitzeljagden per App bis hin zu gestalterischen Projekten per Live-Video, bei denen die Schülerinnen und Schüler im Vorhinein das benötigte Material zugeschickt bekamen.

Diese Materialpakete erwiesen sich als eine Möglichkeit, als aktivierendes, nicht-digitales Element eine erste Verbindung zwischen den Jugendlichen und dem jeweiligen Kulturort zu schaffen. Denn Aktivität sei ein wichtiges Element, um Kindern und Jugendlichen Kultur zu vermitteln und sie nachhaltig dafür zu begeistern, betont Viola Schneider vom Stadttheater Minden in der Publikation. Das gelte besonders, wenn statt des realen Erlebnisses im Museum nur rein digitale Begegnungen möglich sind. Dieser Herausforderung stellen sich die Theaterhäuser, Museen und Kulturschaffenden genauso wie der Auseinandersetzung mit der benötigten Technik.

Die Erkenntnisse der Modellphase präsentieren die KulturScouts in ihrer Publikation „Digitale Vermittlungsformate in der kulturellen Bildung“. „Das Heft fasst die Zwischenergebnisse zusammen und soll Impulse und Handlungsanregungen für andere kulturelle Einrichtungen bieten“, sagt Frauke Grams.

Die digitalen Formate wurden auch in das aktuelle Programm der KulturScouts OWL für die teilnehmenden Schulen aufgenommen, berichtet Projektmitarbeiterin Rebecca Schmidt: „Sie können und sollen das reale Erlebnis in den Einrichtungen nicht ersetzen, sondern es sinnvoll ergänzen und Lust auf einen Live-Besuch machen.“

Die Publikation ist kostenfrei bestellbar unter kulturscouts@marta-herford.de und auf www.kulturscouts-owl.de digital abrufbar.

Info:
Die KulturScouts OWL sind ein Netzwerkprojekt der Stadt Bielefeld und der sechs Kreise in OWL mit Sitz am Museum Marta Herford. Seit 2010 wird es vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Sponsoring-Partner im Bereich Transfer sind der nph (Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter) und der VVOWL (VerkehrsVerbund OstWestfalenLippe). Die Zielgruppe der KulturScouts sind Kinder und Jugendliche der Sekundarstufe I aller weiterführenden Schulen in OWL. Zurzeit beteiligen sich 37 Kultureinrichtungen und rund 70 Schulklassen an dem Projekt.

Foto: KulturScouts OWL