Am 11.11. um 11:11 Uhr wird es jeck

„De Zoch kütt“, Jecken tanzen auf der Straße und es wird ordentlich jebützt. So stellt man sich Karneval vor. Was im Rheinland ausgiebig gefeiert wird, hält man in (Ost-)Westfalen eher dezent. Das heißt allerdings nicht, dass die Westfalen so humorlos sind, wie man es ihnen gerne nachsagt. Auch in Lippe gibt es einige Karnevalisten.
Die feiern aber vor allem während der „heißen“ Phase des Karnevals zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch. Vor allem der Kinderkarneval ist für die Nachwuchsjecken ein ganz besonderes Highlight.

Traditionell beginnt der Karneval am 11.11. um 11:11 Uhr und endet mit dem Aschermittwoch 46. Tage vor Ostern. Der Aschermittwoch markiert auch gleichzeitig den Beginn der Fastenzeit. Damit ist man auch bereits bei der Wortherkunft von Karneval und Fastnacht bzw. Fasching.

Karneval lässt sich sowohl vom lateinischen „carrus navalis“, was so viel wie Schiffskarren bedeutet, ableiten, als auch von „carne levare“, was sich mit „Fleisch wegnehmen“ übersetzen lässt.

Fastnacht kommt vom mittelhochdeutschen „vastnaht“ und bezeichnet den Vorabend oder auch die Nacht vor der Fastenzeit und umfasst im ursprünglichen Sinne nur den Tag vor Aschermittwoch.

Der Begriff Fasching leitet sich von vaschanc ab, was Fastenschank bedeutet, also den letzten Genuss von alkoholischen Getränken vor der Fastenzeit.

Dass die sogenannte fünfte Jahreszeit am 11.11 um 11:11 Uhr beginnt, hat nur bedingt mit den Schnapszahlen zu tun. Kurz nachdem man die Karnevalszeit im Jahr 354 festgelegt hatte, begann am 11. November, dem Martinstag, eine Fastenzeit, sodass vorher noch die nicht „fastenzeittauglichen“ Lebensmittel, wie Fleisch, Fett, Schmalz, Eier und Milchprodukte, verzehrt werden mussten.

 

Tanzmariechen prägen das Bild vom Karneval. Foto: Raimond Spekking