Kreisentscheid im bundesweiten digitalen Vorlesewettbewerb der sechsten Jahrgangsstufe.

Es ist amtlich: Jann-Christoph Mellies aus der Klasse 6f des August-Hermann-Francke-Gymnasiums ist der beste Vorleser im Kreis Lippe Süd. Er konnte sich gegen zehn weitere Schulsieger durchsetzen. Und das unter erschwerten Bedingungen, denn zu Pandemiezeiten lief auch der Vorlesewettbewerb etwas anders ab.

Normalerweise findet jedes Jahr Ende Februar der Kreisentscheid im Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels statt. Dann kommen etwa 15 Jugendliche aus dem Kreis Lippe Süd, die von ihren Schulen als Schulsieger gemeldet wurden, in die Stadtbibliothek Detmold, um gegeneinander im Vorlesen anzutreten. Dort lesen sie dann den Zuhöreren und einer fünfköpfigen Jury sowohl eine vorbereitete Textpassage als auch einen ihnen unbekannten Text vor. Anschließend entscheidet dann die Jury, wer die beste Vorleserin oder der beste Vorleser war. Dieses Jahr war es ein natürlich bisschen anders. Zum einen kamen die Schulsieger aus Lippe Süd nicht persönlich in die Stadtbibliothek, um dort live vorzulesen, und zum anderen gab es keinen Fremdtext.

Stattdessen haben elf Schulsieger bis Mitte Februar Videobeiträge ihrer Lesestellen auf dem Video-Portal des Wettbewerbs hochgeladen. Diese Beiträge wurden dann von den Jurymitgliedern in Ruhe gesichtet und nach festgelegten Kriterien bewertet. Die Jury setzte sich aus den folgenden Personen zusammen: der Vorjahressiegerin Anna Gotthardt, Sabine Deppenmeier vom Buchhaus am Markt, dem Leiter der Lippischen Landesbibliothek Dr. Joachim Eberhardt, der Deutschlehrerin Margit Gerke-Reineke von der Heinrich-Drake-Realschule und Marius Roll, Pressereferent der Stadt Detmold.

Durchsetzen konnte sich dann Jann-Christoph Mellies. Er hat eine Passage aus Gary Paulsons Buch „Allein in der Wildnis“ gelesen. Alle Beteiligten gratulieren herzlich zu diesem Sieg und bedanken sich bei allen anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die durchweg eine tolle Leistung abgeliefert haben. Alle teilnehmenden Kinder erhalten demnächst per Post ihre Teilnehmerurkunde und einen Buchpreis. Für Jan-Christoph geht es allerdings zusätzlich noch im Bezirksentscheid Detmold weiter, der im April von der Stadtbibliothek Paderborn ausgerichtet wird. Und wer weiß, vielleicht steht er ja im Juni, genau wie die Vorjahressiegerin, ebenfalls im Finale in Berlin.

An den Vorlese-Entscheiden der Städte und Landkreise beteiligen sich in diesem Jahr bundesweit mehr als 4.300 Schulsieger. Der seit 1959 stattfindende Vorlesewettbewerb ist einer der größten Schülerwettbewerbe Deutschlands. In diesem Jahr waren rund 350.000 Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen am Start. Er wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels veranstaltet und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Ziele des Vorlesewettbewerbs sind, die Begeisterung für Bücher in die Öffentlichkeit zu tragen, Freude am Lesen zu wecken sowie die Lesekompetenz von Kindern zu stärken. Der Wettbewerb wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Auch in diesem Jahr unterstützen darüber hinaus die experimenta gGmbH und vier Sparda-Regionalbanken die Aktion.

Die Etappen führen von der Schule über Stadt-/Kreis-, Bezirks- und Länderebene bis zum Bundesfinale, das voraussichtlich im Juni 2021 in Berlin stattfinden wird. Die rund 600 Regionalwettbewerbe werden von Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen oder anderen kulturellen Einrichtungen organisiert.