CDU-Ratsfraktion Detmold zum Klimaschutz- und Energiekonzept 2035

Meldung vom 14. März 2025,
Allgemein
Die CDU Detmold ist sich bewusst, dass wir klimafreundlicher werden müssen –
und dass dieser Wandel unumkehrbar ist. Es führt kein Weg daran vorbei, unsere
Energieversorgung und unsere Gebäude nachhaltiger zu gestalten. Aber das
Zieljahr 2035 ist unrealistisch und überfordert Bürger, Wirtschaft und
Infrastruktur gleichermaßen. Bis 2045 müssen wir ohnehin klimaneutral sein –
diese Zeit sollten wir uns nehmen, um den Wandel sozial verträglich,
wirtschaftlich machbar und technisch sinnvoll umzusetzen.
2.1.2 – Soziale Aspekte unzureichend berücksichtigt
Das Konzept setzt fast ausschließlich auf Wärmepumpen und Photovoltaik, ohne
zu bedenken, dass viele Bestandsgebäude erst teuer saniert werden müssen,
bevor diese Technologien überhaupt funktionieren. Viele Eigentümer könnten
sich das nicht leisten und wären gezwungen, ihre Häuser zu verkaufen.
3.1.1 – Batteriespeicher: Hohe Kosten, begrenzte Lebensdauer
Die Batteriespeicher sind teuer, halten aktuell 10–15 Jahre und verlieren jährlich
zwischen 3 und 5% Kapazität. Zudem entsteht tonnenweise Sondermüll. Ein
ökologisches Problem, das das Konzept nicht berücksichtigt.
3.1.1 – Das Stromnetz ist nicht vorbereitet
Das Detmolder Stromnetz kann die zusätzliche Belastung durch Wärmepumpen,
PV-Überschüsse und Elektromobilität weder aktuell noch in absehbarer Zeit
bewältigen. Schon heute scheint es bereits Engpässe zu geben. Es fehlen konkrete
Pläne und Zahlen zu notwendigen Maßnahmen und Kosten.
3.1.5 – Fehlanreize für die Wirtschaft
Subventionierte Eingriffe stärken zwar eine Branche, schwächen aber
möglicherweise andere. Unsere Handwerker sind bereits zeitlich als auch
personell überlastet und haben wenig Interesse an staatlich gelenkten
“Taskforces”. Zudem werden steigende Netzentgelte mögliche
Stromkosteneinsparungen wieder „auffressen“.
6. – Versorgungssicherheit fraglich
Wind- und Sonnenenergie allein werden nicht ausreichen. Im Sommer gibt es
PV-Überschüsse ohne Abnehmer – Wärmepumpe wird nicht benötigt, im Winter
fehlt der Strom eben für diese Wärmepumpen. Ohne die fossile Energie bleibt die
Netzstabilität höchst unsicher. Hohe EEG-Umlagen drohen, weil unser dann
überschüssiger Sommerstrom teuer ins Ausland abgegeben werden muss.
7. – im Altbau wird es teuer
Theoretisch sind Wärmepumpen im Altbau möglich – aber oft nur mit
umfangreichen Sanierungen wie Dämmung, neuen Heizsystemen,
Fenstertausch und Dachsanierung. Gerade in denkmalgeschützten Gebäuden
wird das teuer oder gar unmöglich.
8. – Smart Home: Herausforderung für Ältere
Digitale Heizungssteuerung kann zwar Energie sparen, ist aber für viele ältere
Haus und Wohnungsbesitzer eine große Herausforderung.
9. – Sanierung auf wessen Kosten?
Sanierungen sind entscheidend für die Energiewende. Doch das Konzept verlässt
sich darauf, dass Bürger die finanzielle Last allein tragen. Die öffentlichen Kosten
erscheinen niedrig, doch die Hauptkosten landen beim Einzelnen. Eine echte
soziale Abwägung hat offenbar nicht stattgefunden.
Die CDU Detmold unterstützt den Weg zur Klimaneutralität – aber realistisch,
sozialverträglich und wirtschaftlich machbar. Das Konzept für 2035 ist
unrealistisch überfordert Bürger, Wirtschaft und Infrastruktur gleichermaßen.
Es setzt vor allem auf technische Lösungen, ohne soziale und wirtschaftliche
Realitäten ausreichend zu berücksichtigen. Wir vermissen zudem Maßnahmen
zur Klimaanpassung wie klimafreundliche effiziente Gebäudekühlung oder
Beschattung öffentlicher Plätze.
Wir sind der Überzeugung das eine längere Umsetzungsfrist bis 2045, einfachere
Förderungen für die betroffenen Bürger und Bürgerinnen und eine ehrliche
Netzplanung grundlegend sind, um den Wandel wirklich nachhaltig zu gestalten.
Quelle & Foto: CDU-Ratsfraktion Detmold