Mobile Saftpresse geht im Lipperland auf Tour.

Die Apfelernte ist mit den spätsommerlichen Septembertagen in Gang gekommen. Entlang mancher Straßen und in vielen Gärten ist das Obst reif zur Ernte. Über die Vorfreude auf Apfelkuchen, Apfelmus und dem frischen eigenen Obst in der Lunchbox gerät oft in Vergessenheit, wie wichtig gerade alte Obstbäume für die Ökologie unserer Kulturlandschaft sind. Streuobstwiesen sind Hotspots der Biodiversität, sie bieten bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Vögel nisten in Höhlen in alten Bäumen und das Totholz ist ein wichtiger Lebensraum für Insekten, die wiederum den Vögeln als Nahrung dienen. Obstbäume sind wichtige Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen und Säugetiere, wie Siebenschläfer oder Igel, fressen das Obst, das unter den Bäumen liegt. Die beste Möglichkeit, diesen Lebensraum zu erhalten, besteht darin, ihn zu nutzen. Viel zu oft bleibt das Obst doch auf dem Rasen oder entlang der Straßenränder liegen. Schließlich wird der Obstbaum gefällt, da die Entsorgung des Fallobstes mehr Ärger macht, als Nutzen bringt. Die beste Möglichkeit, gerade alte Obstbäume zu erhalten und Anreize zu schaffen, neue Bäume zu pflanzen, besteht darin, das anfallende Obst zu nutzen. Eine einfache und haltbare Form ist, Saft daraus zu pressen.

Dazu gibt es jetzt eine gute Gelegenheit: Die mobile Saftpresse der Mostmacher GbRr steht am 27. September an der Silbergrundhalle in Leopoldstal, am 8. Oktober auf dem Biohof Meiwes in Heiligenkirchen und am 14. Oktober auf dem Alleenhof in Schlangen. Wer Obst gesammelt hat, kann daraus leckeren, haltbaren Saft pressen lassen und diesen direkt mit nach Hause nehmen. Neben der Umwelt profitiert vielleicht auch das Klima davon. Von den ca. 800 Mio. Liter Apfelsaft, die in Deutschland jährlich getrunken werden, stammt die Hälfte der verwendeten Äpfel aus dem Ausland. Wer also Saft aus dem eigenen Obst trinkt, spart Transportwege und schont somit das Klima.

Wer kein eigenes Obst im Garten hat, findet vielerorts gelbe Bänder um den Stamm von Obstbäumen gebunden. Hier darf nach Herzenslust geerntet werden. Das gelbe Band symbolisiert, dass der Besitzer bzw. die Besitzerin des Baumes keine Verwendung für das anfallende Obst hat, sich aber freut, wenn jemand anders Verwendung dafür findet.

Die Termine im Überblick:
27. September: Silbergrundhalle, Leopoldstal
8. Oktober: Biohof Meiwes, Heiligenkirchen
14. Oktober: Alleenhof, Schlangen